Kerbers Höhenflug geht weiter

Cincinnati. Nach der Finalniederlage von Cincinnati ging es für Angelique Kerber bergab - bei einem freien Fall aus fast 100 Metern im benachbarten Vergnügungspark. In der Weltrangliste dagegen erklomm die beste deutsche Tennisspielerin eine Woche vor Beginn der US Open bislang ungekannte Höhen. Als erste Deutsche seit Steffi Graf kletterte Kerber in der Rangliste auf Platz sechs

Cincinnati. Nach der Finalniederlage von Cincinnati ging es für Angelique Kerber bergab - bei einem freien Fall aus fast 100 Metern im benachbarten Vergnügungspark. In der Weltrangliste dagegen erklomm die beste deutsche Tennisspielerin eine Woche vor Beginn der US Open bislang ungekannte Höhen. Als erste Deutsche seit Steffi Graf kletterte Kerber in der Rangliste auf Platz sechs."Jetzt freue ich mich wirklich auf New York - dort gut abzuschneiden, ist mein größtes Ziel", sagte die 24-Jährige nach ihrer 6:1, 3:6, 1:6-Niederlage gegen die Chinesin Li Na im Endspiel des hochklassig besetzten WTA-Turniers in Cincinnati. Vom US-Bundesstaat Ohio flog Kerber nach ihrem abendlichen Kurzausflug im Freizeitpark "Kings Island" direkt weiter nach Dallas, wo sie in dieser Woche antreten wird. Wenige Tage später wartet dann schon das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres auf die Aufsteigerin der vergangenen zwölf Monate.

Bei den US Open hatte vor einem Jahr mit dem verblüffenden Halbfinal-Einzug Kerbers atemberaubender Höhenflug begonnen. Nun zählt sie in Flushing Meadows zu den Mitfavoritinnen. "Ich weiß, dass ich auch die vor mir platzierten Spielerinnen schlagen kann", sagte Kerber. Vor allem der Viertelfinal-Sieg in Cincinnati gegen die zuletzt überragende Serena Williams sei "ein besonderer Augenblick" gewesen.

Bei der zweiten Niederlage im vierten Finale 2012 sah Kerber gegen Li Na eineinhalb Sätze lang wie die sichere Siegerin aus. "Ich hatte meine Chancen, das weiß ich - leider hat's nicht geklappt", sagte die Kielerin. Nach knapp einer halben Stunde hatte Deutschlands Nummer eins Durchgang eins mit 6:1 für sich entschieden. "Sie war unglaublich. Sie hat keinen Fehler gemacht und jeden Ball zurückgebracht", sagte Li Na. Im zweiten Durchgang deutete sich ein ähnlicher Verlauf an. Kerber lag 3:1 vorn, spielte überzeugend, wirkte sicher - und brach plötzlich ein.

Im Gegensatz zu Roger Federer wenige Stunden zuvor. Der Branchenprimus aus der Schweiz gewann im Endspiel der Herrenkonkurrenz Satz eins gegen den serbischen Weltranglistenzweiten Novak Djokovic sage und schreibe mit 6:0. Nach 80 Minuten erschien die Ziffernfolge 6:0, 7:6 (9:7) auf der Anzeigetafel - und Federer egalisierte mit seinem 21. Sieg bei einem Masters-Turnier die Bestmarke des derzeit verletzten Spaniers Rafael Nadal.

"Darüber habe ich mich sehr gefreut, ich hab ihn angefeuert", sagte Federer-Fan Kerber. Der Schweizer wird nach seinem Turniersieg auch nach den US Open auf jeden Fall an der Spitze der Weltrangliste bleiben - unabhängig von seinem Abschneiden in New York. "Es ist wichtig für mich, mich immer wieder anzutreiben und bestmöglich auf New York vorzubereiten", sagte Federer. dpa

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