Keiner will Winterspiele: Favorit Oslo droht Rückzug der Bewerbung

Lausanne · Die Olympischen Winterspiele 2022 werden für das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu einem Problemfall. Nach der jüngsten Absage von Lwiw (Ukraine) sind es mit Oslo (Norwegen), Almaty (Kasachstan) und Peking (China) nur noch drei Städte, die auf der heutigen Sitzung der IOC-Exekutive in Lausanne zur offiziellen Bewerberstadt gekürt werden wollen.



Allerdings wackelt auch Oslo . In der Wintersport-Nation Norwegen regte sich zuletzt heftiger Widerstand gegen das teure Spektakel. Die norwegische Regierung will im Herbst über Finanzgarantien und damit auch über eine grundsätzliche Bewerbung entscheiden. Norwegens Hauptstadt galt eigentlich als Symbol für die Abkehr vom Gigantismus. Nach der Kritik an den aus dem Boden gestampften Zentren in Sotschi/Russland (2014) und Pyeongchang/Südkorea (2018) sollte Olympia endlich wieder in einer gewachsenen Wintersportmetropole Station machen - doch dieser Traum droht nun zu platzen.

Beim IOC indes will man von Schwierigkeiten nichts wissen. Auf die Frage, ob ein möglicher Rückzug von Oslo ein Problem darstellen würde, hieß es nur: "Wir wollen keine hypothetischen Fälle kommentieren." Doch die Gelassenheit wirkt aufgesetzt, zumal es im Vorfeld eine Reihe von Absagen gab. Vor Lwiw, das wegen der kriegsähnlichen Verhältnisse im Lande zurückzog und nun eine Kandidatur für 2026 erwägt, hatten sich Krakau (Polen), München, Stockholm (Schweden) und die Region Graubünden (Schweiz) aus dem Kreis der Bewerber verabschiedet. Allen fehlte die nötige Unterstützung in der Bevölkerung.

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