„Keiner hat Müller-Wohlfahrt die Schuld an der Niederlage gegeben“

Sinsheim · Der Rücktritt von Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt beschäftigte den FC Bayern München auch nach dem 2:0-Sieg bei 1899 Hoffenheim. Sportvorstand Matthias Sammer wies die Schuldvorwürfe des Arztes zurück.

Der FC Bayern München wollte die Diskussion um den Bruch mit Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt schnell beenden und wies jede Verantwortung von sich. "Keiner hat ihm die Schuld an der Niederlage in Porto gegeben", sagte Sportvorstand Matthias Sammer am Rande des 2:0 (1:0)-Sieges am Samstag bei 1899 Hoffenheim - und erklärte das Thema für beendet: "Für Bayern München ist es eine Stilfrage, in solchen Situationen die Dinge kurz und prägnant zu beantworten." Man müsse nicht versuchen, "Dinge zu interpretieren oder hochzuspielen. Es ist die Entscheidung von Müller-Wohlfahrt. Wir haben es zur Kenntnis genommen und es bedauert. Es ist alles dazu gesagt".

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hüllte sich in Schweigen. Er verschwand nach der Partie wortlos. In Medien wird spekuliert, dass es nach der 1:3-Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League am Mittwoch beim FC Porto zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen ihm und dem langjährigen Mannschaftsarzt gekommen sein soll. Sebastian Rode, der im Spiel gegen Hoffenheim zum 1:0 traf (38. Minute) - Andreas Beck sorgte in der Nachspielzeit per Eigentor für das 2:0 - deutete an, dass es in Porto hoch hergegangen sei: "Nach dem Spiel ist es in der Kabine etwas emotionaler geworden. Das muss auch so sein, denn wir haben schlecht gespielt. Dass dies solche Konsequenzen hat, hätte keiner gedacht." Viel Zeit, sich damit zu beschäftigen, bleibt nicht. Morgen steht das Rückspiel gegen Porto an (20.45 Uhr/ZDF ).

Müller-Wohlfahrt und sein medizinischer Stab hatten am Donnerstag das Ende ihrer Tätigkeit für den FC Bayern damit begründet, dass sie vom Verein für die Niederlage verantwortlich gemacht worden seien. Müller-Wohlfahrt, für den am Samstag Volker Braun auf der Bayern-Bank saß, will sich zu seinem Rückzug nach 38 Jahren noch genauer äußern. Auswirkungen auf seine Aufgabe beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) wird der Rückzug nicht haben. "Oliver Bierhoff hat mit ihm Kontakt gehabt. Wir haben mit ihm klar vereinbart, dass er bis zur Europameisterschaft 2016 Mannschaftsarzt bleibt", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach .

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