Keine Zeit für Gefühls-Duseleien

Saarlouis. "Das war damals ziemlich blöd für mich: Ich war sehr sauer und wollte weg, obwohl ich mich hier im Saarland sehr wohl fühle", erzählt Sven-Malte Hoffmann, Handballer bei Zweitligist HG Saarlouis, wenige Monate nach der Veröffentlichung seiner Wechselabsichten in der SZ und ergänzt: "Ich habe damals zu schnell und überreagiert

 Der Saarlouiser Rechtsaußen Sven-Malte Hoffmann freut sich auf das Wiedersehen mit Ex-Trainer Christoph Barthel. Foto: rup

Der Saarlouiser Rechtsaußen Sven-Malte Hoffmann freut sich auf das Wiedersehen mit Ex-Trainer Christoph Barthel. Foto: rup

Saarlouis. "Das war damals ziemlich blöd für mich: Ich war sehr sauer und wollte weg, obwohl ich mich hier im Saarland sehr wohl fühle", erzählt Sven-Malte Hoffmann, Handballer bei Zweitligist HG Saarlouis, wenige Monate nach der Veröffentlichung seiner Wechselabsichten in der SZ und ergänzt: "Ich habe damals zu schnell und überreagiert. Jetzt bin ich froh, dass ich noch hier spiele. Das war in jedem Fall die richtige Entscheidung." An diesem Samstag trifft Hoffmann mit seiner Mannschaft um 19.30 Uhr in der Saarlouiser Stadtgartenhalle auf den TuSpo Obernburg, der von seinem Kumpel, dem früheren Saarlouiser Trainer Christoph Barthel, trainiert wird.Die Verpflichtung des rechten Rückraumspielers Christoph Wischniewski war es, die Hoffmann Ende Mai dieses Jahres zu seinen Überlegungen verleitete. "Ich dachte, der Verein würde mit ihm einen Spieler für meine Position verpflichten. Dabei wurde mir im Winter zugesichert, dass das nicht passieren wird", erinnert sich Hoffmann und gibt im Nachhinein selbstkritisch zu: "Ich habe dem Verein nicht richtig zugehört und einfach auf stur geschaltet. Aber jetzt ist das Thema längst gegessen." Wischniewski wurde nämlich nicht als direkter Hoffmann-Konkurrent auf der Position des Rechtsaußen verpflichtet, sondern für den rechten Rückraum. "Das Lustige ist, dass ich mich mit Wischi richtig gut verstehe. Die Sache wurde im Vorhinein geklärt und ist zwischen uns überhaupt kein Thema", erklärt Hoffmann. Noch besser als mit Christoph Wischniewski versteht sich Sven-Malte Hoffmann mit dem Trainer des kommenden Gegners, Christoph Barthel: "Wir haben uns zu seiner Trainerzeit bei der HG kennen gelernt und uns gleich gut verstanden. Er ist einfach ein cooler Typ und half mir sehr, mich in meiner ersten Saison hier durchzusetzen", beschreibt Hoffmann die Freundschaft zu Barthel und betont: "Er gab mir immer sein Vertrauen, und das gab mir einen richtigen Schub."Auch Christoph Barthel schätzt seinen Kumpel und ehemaligen Spieler, mit dem er wöchentlich telefoniert: "Er ist ein typischer Norddeutscher, der sagt, was er denkt. Er ist immer locker drauf und ein sehr guter Rechtsaußen." Das sieht auch der aktuelle Trainer der HG Saarlouis, Andre Gulbicki, so: "Wir sind froh, dass Sven-Malte in Saarlouis geblieben ist. Er ist ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft." Auch Gulbicki und Barthel kennen sich. Sie haben den A-Lizenztrainerschein zusammen absolviert und ein Jahr lang in Luxemburg bei konkurrierenden Vereinen gearbeitet. Mit Gefühls-Duseleien wollen sich aber alle Beteiligten am Samstag nicht aufhalten - jedenfalls nicht während der Spielzeit: "Da muss das Persönliche hinten anstehen. Schließlich bin ich mittlerweile schon doppelt so lange in Obernburg tätig wie für Saarlouis", sagt Barthel, der sich zum Ärger um seine Trennung damals nicht mehr äußern will, und hat damit die gleiche Meinung wie HGS-Trainer Gulbicki: "Für mich spielt das alles keine Rolle - es geht um zwei Punkte. Nicht mehr und nicht weniger." Auch Sven-Malte Hoffmann will das Aufeinandertreffen mit seinem Kumpel unbedingt gewinnen, obwohl es im letzten Jahr "schon ein komisches Gefühl war", gegen ihn zu spielen.

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