Keine Trainerfrage in München

Düsseldorf. Harsche Kritik von Vorgänger Ottmar Hitzfeld, erste "Klinsmann-raus"-Rufe von der Tribüne und das Ende des "Tanzes auf drei Hochzeiten": Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß war nach dem bitteren Pokal-Rauswurf bemüht, Diskussionen um Cheftrainer Jürgen Klinsmann im Keim zu ersticken

Düsseldorf. Harsche Kritik von Vorgänger Ottmar Hitzfeld, erste "Klinsmann-raus"-Rufe von der Tribüne und das Ende des "Tanzes auf drei Hochzeiten": Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß war nach dem bitteren Pokal-Rauswurf bemüht, Diskussionen um Cheftrainer Jürgen Klinsmann im Keim zu ersticken. "Es macht keinen Sinn, solche Dinge zu kommentieren", sagte er nach der 2:4-Klatsche im Viertelfinale des DFB-Pokals bei Bayer 04 Leverkusen. Das Aus steckte er ungewohnt ruhig weg. "Man kann nicht so überheblich sein zu glauben, dass man jedes Jahr drei Wettbewerbe gewinnt", meinte Hoeneß. "Wir müssen ruhig bleiben." Der 44 Jahre alte Klinsmann weiß selbst, dass nach Pokal-Aus und nur einem Sieg, drei Niederlagen sowie einem Remis in der Bundesliga-Rückrunde der Druck enorm gestiegen ist. "Jede Niederlage schmerzt, vor allem beim FC Bayern", sagte der frühere Bundestrainer, der seine Kicker nach dem Abpfiff zehn Minuten lang bei einer "Frust-Besprechung" in der Kabine ins Gebet nahm. "Es ist normal, dass Kritik aufkommt. Der werde ich mich stellen."Nur mit einem Erfolg am Samstag gegen Hannover 96 und dem Viertelfinal-Einzug in der Champions League, der nach dem 5:0 im Hinspiel am kommenden Dienstag gegen Sporting Lissabon nur Formsache ist, dürfte wieder Ruhe einkehren. "Es wurmt uns alle, dass wir aus dem DFB-Pokal rausgeflogen sind. Wir brauchen eine Serie, um wieder nach vorn zu kommen", forderte Klinsmann. Trainer-Vorgänger und Premiere-Experte Ottmar Hitzfeld empfand die Leistung des FC Bayern als "diskussionswürdig" und als Blamage, ist aber von der Kehrtwende in der Bundesliga überzeugt: "Wenn die Bayern wie in der Hinrunde eine Serie hinlegen, können sie noch deutscher Meister werden."Begeistert war der Schweizer Nationaltrainer Hitzfeld von der Fußball-Gala von Bayer. "Leverkusen hatte einen fantastischen Tag, es war der perfekte Fußball", schwärmte er. "Wir haben ein überragendes Pokal-Spiel gesehen und den Bayern keine Luft zum Atmen gegeben", freute sich auch Bayer-Torjäger Patrick Helmes, der das 3:0 (70.) markierte. Tranquillo Barnetta (54.) und Arturo Vidal (61.) hatten die ersten beiden Tore erzielt, Stefan Kießling das vierte (90 +2). Für Bayern trafen Lucio (72.) und Miroslav Klose (74.). "Dieses hohe Tempo zu halten über 90 Minuten, obwohl wir am Ende etwas unter Druck geraten sind - großer Respekt", lobte Sportdirektor Rudi Völler. "Es war ein sehr wichtiger Sieg für uns. Die Mannschaft hat das Erfolgserlebnis gebraucht", sagte Bayer-Trainer Bruno Labbadia.

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