Keine Partystimmung vor der Abfahrt

Kassel · Trotz des Kantersieges im letzten Test gegen Österreich die deutschen Handballer mit einigen Sorgen zur WM nach Frankreich. Routinier Holger Glandorf bleibt zunächst zu Hause, der Einsatz von Uwe Gensheimer ist fraglich.

Die Fans feierten ihre Helden um Rückkehrer Holger Glandorf bis in den späten Abend, doch Dagur Sigurdsson war so gar nicht nach Party zumute. Die imponierende WM-Generalprobe seiner Handballer hatte der Bundestrainer ganz schnell abgehakt. "Ich warne die Leute, weil alle jetzt irgendwie oben schweben", knurrte Sigurdsson nach dem 33:16 gegen Österreich. Klar sei der letzte Test vor dem deutschen Turnierauftakt am Freitag gegen Ungarn (17.45 Uhr/im Internet: handball.dkb.de) ein "schönes Spiel" gewesen, dennoch wollte er den Sieg nicht überbewerten.

Zumal der Einsatz von Uwe Gensheimer wegen eines Trauerfalls in der Familie weiter auf der Kippe steht. Ob der Kapitän bei der Abfahrt des Teams heute (12.30 Uhr) aus Kamen-Kaiserau nach Rouen im Bus sitzt, ließ Sigurdsson offen: "Er kommt zurück, wenn er sich danach fühlt." Gensheimer war nach dem unerwarteten Tod seines Vaters vor dem Österreich-Spiel abgereist.

Beim WM-Auftakt definitiv fehlen wird Glandorf. Trotz seiner überzeugenden Rückkehr plant Sigurdsson in Frankreich zunächst ohne den Linkshänder. "Wir schauen erst mal, wie es läuft", sagte Sigurdsson. "Wenn Not am Mann ist", werde der Routinier nachrücken.

Dass der Weltmeister von 2007 auf der Medaillen-Mission zu einem entscheidenden Faktor werden könnte, bewies er mit seinem Auftritt gegen Österreich. Erst kurzfristig nominiert, präsentierte sich der 33 Jahre alte Rückraumspieler auf Anhieb in WM-Form (drei Tore). "Es war ein Supergefühl, mal wieder ein Länderspiel zu machen", sagte Glandorf. Vieles spricht für eine Nachnominierung Glandorfs im Laufe des Turniers. So plant Sigurdsson, zunächst mit 15 statt 16 Spielern in die WM zu gehen.

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