Keine Lust auf ein drittes Spiel

Saarlouis. Es ist Play-off-Zeit in der Basketball-Bundesliga der Frauen, und da geht es gewaltig zur Sache. Vorbei ist das manchmal zurückhaltend wirkende Geplänkel aus der Hauptrunde. Denn wer nun verliert, ist raus. Die Amerikaner, bei denen Play-offs gang und gäbe sind, nennen das gerne auch "do or die" - tun oder sterben

 In den Play-offs muss man auch mal laut werden, wie diese Szene aus dem Hinspiel der Royals gegen Oberhausen mit Trainer Ren&; Spandauw und Co-Trainer Mariusz Dziurdzia beweist. Foto: bub

In den Play-offs muss man auch mal laut werden, wie diese Szene aus dem Hinspiel der Royals gegen Oberhausen mit Trainer Ren&; Spandauw und Co-Trainer Mariusz Dziurdzia beweist. Foto: bub

Saarlouis. Es ist Play-off-Zeit in der Basketball-Bundesliga der Frauen, und da geht es gewaltig zur Sache. Vorbei ist das manchmal zurückhaltend wirkende Geplänkel aus der Hauptrunde. Denn wer nun verliert, ist raus. Die Amerikaner, bei denen Play-offs gang und gäbe sind, nennen das gerne auch "do or die" - tun oder sterben.

Rustikale Oberhausener

Das ist natürlich übertrieben. Und doch hegt Ren&; Spandauw, der Trainer des TV Saarlouis, für Spiel zwei der Halbfinal-Serie gegen NB Oberhausen eine Befürchtung, die in etwa in diese Richtung geht. Da Saarlouis Spiel eins in eigener Halle deutlich mit 82:64 gewonnen hat, steht Oberhausen heute mit dem Rücken zur Wand. Bereits in Spiel eins fielen die Gäste durch eine, vorsichtig ausgedrückt, eher "rustikale" Spielweise auf. Co-Trainer Mariusz Dziurdzia äußerte kopfschüttelnd seine Verwunderung darüber, dass sich niemand verletzt hatte: "Wir können von Glück sagen, dass alle Spielerinnen noch stehen." Ren&; Spandauw sah das ähnlich: "Ich habe mir das Video des Spiels mehrfach angesehen. Da waren mindestens drei unsportliche Fouls dabei, eins davon hätte im Normalfall sogar die Disqualifikation bedeuten müssen. Die haben teilweise von hinten geschlagen, ohne eine Chance zu haben, an den Ball zu kommen. Es war gut, dass die Schiedsrichter viele Aktionen auch geahndet haben."

Spandauw befürchtet, dass dies heute ab 20 Uhr (oder auch in einem entscheidenden Spiel am Sonntag, 15 Uhr, in Saarlouis) nicht der Fall sein könnte. "Und dann könnte alles passieren", sagt er. "Ich hoffe, dass so eine Spielweise von den Schiedsrichtern nicht geduldet wird." Spandauw muss dabei auf Lina Schiffer verzichten, die nach ihrer Knie-Operation erst zum möglichen Finale wieder eingesetzt werden könnte.

Die Mannschaft selbst hat noch mehr im Sinn: Revanche. Im Hauptrundenspiel in Oberhausen zeigten die Royals ihre schlechteste Saisonleistung und unterlagen 62:80. Die Partie sei zwar abgehakt, aber aufgrund dieser Vorgeschichte gäbe es kaum einen besseren Ort, um den ersten Einzug in die Finals um die deutsche Meisterschaft klarzumachen.

Auf ein drittes Spiel will sich der TVS dabei auf keinen Fall einlassen - auch wenn man dann den Heimvorteil im Rücken hätte. "Nein - wir wollen in zwei Spielen durchkommen", gibt Kapitän Desir&; Almind die Richtung vor. Schließlich wolle sie am Samstag noch in die Halle - um in ihrer Umkleidekabine ein weiteres Blatt ihres Kalenders abzureißen, der die Anzahl der noch fehlenden Siege bis zum Titel zählt. Almind: "Am Wochenende soll da nur noch eine drei stehen."

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