Keine Cleverness, keine Punkte

Saarlouis. Richtungsweisende Spiele sind immer etwas Besonderes, sonst hätte ihnen wohl kaum jemand dieses Prädikat verliehen. Aber es liegt nun einmal auch in der Natur der Sache, dass sie eben in zwei Richtungen weisen können

 Rafael Nadal trifft am Samstag in der ersten Runde des Turniers in Indian Wells auf Rainer Schüttler. Foto: dpa

Rafael Nadal trifft am Samstag in der ersten Runde des Turniers in Indian Wells auf Rainer Schüttler. Foto: dpa

Saarlouis. Richtungsweisende Spiele sind immer etwas Besonderes, sonst hätte ihnen wohl kaum jemand dieses Prädikat verliehen. Aber es liegt nun einmal auch in der Natur der Sache, dass sie eben in zwei Richtungen weisen können. Im Fall des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis waren die zwei Richtungen vor dem Spiel gegen die TSG Groß-Bieberau "gesichertes Mittelfeld" oder "handfester Abstiegskampf". Entsprechend nervös begannen beide Mannschaften, geht es doch auch für Groß-Bieberau um den Ligaverbleib. Aber langsam konnte sich Saarlouis absetzen und ging nach 20 Minuten durch Andre Lohrbach erstmals mit vier Toren (14:10) in Führung. Die HGS baute diese sogar bis zur Pause auf 19:14 aus.

Eigentlich schien also alles auf einen entspannten Abend hinzudeuten. Doch es sollte anders kommen: Nach der Pause folgte ein kleiner Rückschlag für die HGS, als der wiedergenesene Kreisläufer Andre Kropp mit einer Zwei-Minuten-Strafe vom Feld musste. Überhaupt war es nicht sein Tag, vor allem im Abschluss war die fehlende Spielpraxis zu spüren. Doch diese Strafe war deutlich schmerzhafter, konnte Groß-Bieberau nach 38 Minuten das Spiel drehen und lag erstmals mit 21:20 vorne.

"Wir spielen zu unclever. Vor der Pause spielen wir gut und dann kommt wieder unsere Phase, die wir eigentlich hinter uns hatten", suchte Rechtsaußen Sven-Malte Hoffmann nach Erklärungen. Etwas schwerfällig kämpfte sich Saarlouis zurück ins Spiel, doch die Führung aus der Halbzeitpause war zehn Minuten vor dem Ende dahin (25:24). Und binnen Minuten hatte Groß-Bieberau das Spiel erneut gedreht.

Saarlouis spielte in der Offensive mit zu vielen Unsicherheiten und scheiterte immer wieder am starken Torhüter der Gäste, Felix Beck. Eine Minute vor Abpfiff entschied der starke Mathias Konrad mit dem 29:27 dann endgültig das Spiel für Groß-Bieberau, Andre Kropps 28:29 half auch nichts mehr. "Jetzt geht es richtig los mit Abstiegskampf", weiß auch Hoffmann.