Kein Torschuss, keine Chance

Kaiserslautern. Wenn überhaupt ein Funken Hoffnung da war, nun ist er erloschen. Einen der beiden direkten Aufstiegplätze für die Fußball-Bundesliga wird der 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison nicht erreichen. Das ist die Erkenntnis aus der 0:1 (0:0)-Niederlage im Spitzenspiel der 2

 Dominique Heintz (links) und Florian Dick sind enttäuscht. Die 0:1-Niederlage des FCK im Topspiel bei Hertha BSC tut weh. Foto: Strobel/dpa

Dominique Heintz (links) und Florian Dick sind enttäuscht. Die 0:1-Niederlage des FCK im Topspiel bei Hertha BSC tut weh. Foto: Strobel/dpa

Kaiserslautern. Wenn überhaupt ein Funken Hoffnung da war, nun ist er erloschen. Einen der beiden direkten Aufstiegplätze für die Fußball-Bundesliga wird der 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison nicht erreichen. Das ist die Erkenntnis aus der 0:1 (0:0)-Niederlage im Spitzenspiel der 2. Bundesliga am späten Montagabend beim neuen Spitzenreiter Hertha BSC, der nun 13 Zähler vor dem FCK steht. Der Tabellenzweite Eintracht Braunschweig hat zwölf Punkte Vorsprung.Die viel spannendere Frage ist nun, ob die Mannschaft von Trainer Franco Foda in den verbleibenden elf Spielen den dritten Rang, der zur Relegation berechtigt, verteidigen kann. Der erstarkte 1. FC Köln lauert drei Punkte dahinter, in Reichweite liegen auch 1860 München und der FSV Frankfurt (sechs Punkte zurück). Mit der in Berlin gezeigten Leistung dürften harte und unbequeme Wochen auf den FCK warten. Denn die Roten Teufel präsentierten sich in jeglicher Hinsicht enttäuschend. Sie hatten keine Torchance und auch nur einen verzweifelten Torschuss in der Nachspielzeit.

Und abseits des Feldes erwies sich Trainer Foda als schlechter Verlierer. Die Rote Karte gegen Alexander Baumjohann nach einem groben Foulspiel an Peter Pekarik (33. Minute) sei unangemessen gewesen. "Der Schiedsrichter", meckerte Foda, "hat massiv ins Spiel eingegriffen. Das war keine Rote Karte." Das sah auch Kapitän Albert Bunjaku so: "Es ist ärgerlich, dass eine Schiedsrichterentscheidung Einfluss auf den Spielausgang nimmt."

Aber war das wirklich so? Auch vorher hatte der FCK keine nennenswerten Aktionen und durfte sich immerhin freuen, dass Torhüter Tobias Sippel einen von ihm selbst verursachten Foulelfmeter von Ronny (3. Minute) parierte. Doch eine Aufarbeitung der eigenen Schwächen fand - zumindest in der Öffentlichkeit - nicht statt. "Wir wollten hier gewinnen", sagte Foda lediglich, "aber das ist uns leider nicht gelungen." Auch Neuzugang Markus Karl haderte eher mit dem Ergebnis als mit der schwachen Leistung des Teams: "Wir können mit dem Spiel und dem Ergebnis heute natürlich nicht zufrieden sein."

Vielleicht lag es schlicht daran, dass die Mannschaft den Funken Hoffnung auf Rang eins oder zwei nicht wirklich in sich trug. Nicht wirklich daran glaubte, dass die Bundesliga auf direktem Wege möglich ist. Doch dieses Thema ist nun eh ad acta gelegt. "Wir haben es selbst in der Hand, Platz drei zu halten. Das ist unser großes Ziel", sagte Foda.

Dagegen feierten die Fans in Berlin den Sieg gegen den FCK beinahe schon wie die Rückkehr in die deutsche Eliteliga. Nur die sportliche Leitung mahnte zur Besonnenheit. "Wir gehen jetzt nicht feiern, sondern bereiten uns auf die nächste Partie gegen Dynamo Dresden vor", sagte Manager Michael Preetz nüchtern. Hertha-Trainer Jos Luhukay fand sogar Gründe zur Kritik: "Wir haben spielerisch noch nicht die Qualität der Hinrunde, aber Mentalität und Charakter haben gestimmt." Dank des Treffers von Peer Kluge (68. Minute) ist die Hertha seit 21 Spielen ohne Niederlage. sid/dpa/red

"Der Schieds-

richter hat massiv ins Spiel eingegriffen."

FCK-Trainer

Franco Foda nach dem 0:1 in Berlin

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