Kein Tatverdacht: Ermittlungen gegen Sportarzt Franke eingestellt

Erfurt. Ein Strafverfahren gegen den Erfurter Sportmediziner Andreas Franke wird es nicht geben. Gestern beendete die Staatsanwaltschaft Erfurt die Ermittlungen gegen den Ex-Honorararzt des Olympiastützpunktes Erfurt wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz. Ein hinreichender Tatverdacht bestehe nicht, teilte die Behörde mit

Erfurt. Ein Strafverfahren gegen den Erfurter Sportmediziner Andreas Franke wird es nicht geben. Gestern beendete die Staatsanwaltschaft Erfurt die Ermittlungen gegen den Ex-Honorararzt des Olympiastützpunktes Erfurt wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz. Ein hinreichender Tatverdacht bestehe nicht, teilte die Behörde mit.Franke war vorgeworfen worden, Sportlern Blut entnommen, dieses mit UV-Licht behandelt und anschließend in den Körper der Athleten reinjiziert zu haben, was einem Dopingvergehen gleichkomme. Zwar sieht die Staatsanwaltschaft in der UV-Bestrahlung einen objektiven Verstoß gegen den Buchstaben M1.1 der Anlage zum Übereinkommen gegen Doping im Sport und damit eine verbotene Methode. Ein zielgerichteter Einsatz zu Dopingzwecken sei aber nicht nachweisbar. "Vielmehr ist die Einlassung des Beschuldigten, er habe die Methode zur Verbesserung der Immunabwehr angewandt, nicht zu widerlegen", heißt es. So hatten auch Franke, die Sportler und verschiedene Sportärzte argumentiert. Die Staatsanwaltschaft erklärte nun, die Behandlungsmethoden hätten keine wissenschaftlich belastbaren leistungsfördernden Wirkungen.

Beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hieß es, die Einstellung der Ermittlungen beantworte nur die strafrechtliche Frage. "Deshalb wird sich das Präsidium mit den Vorgängen beschäftigen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen", sagte Sprecher Christian Klaue. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) teilte mit, man nehme die Entscheidung der Staatsanwaltschaft zur Kenntnis, betonte jedoch: "Wir betreiben die von uns eingeleiteten sportrechtlichen Verfahren zügig weiter." Die Nada hatte die Methode Frankes als Dopingvergehen eingeschätzt und Ermittlungen gegen 30 Sportler aufgenommen. dpa

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