Kein Platz für den Kapitän?

Kaiserslautern · Kapitän Albert Bunjaku ist wieder fit, aber die Positionen im Angriff sind beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern exzellent und üppig besetzt gewesen. Konfliktpotenzial ist auf jeden Fall vorhanden.

Wenn Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern morgen um 15.30 Uhr gegen den Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund sein letztes Testspiel vor dem Abflug in das Trainingslager nach Belek in der Türkei bestreitet, wird Stürmer Albert Bunjaku erstmals nach langer Verletzungspause wieder auf dem Rasen des Fritz-Walter-Stadions stehen. Im Juli 2013 wurden dem Kapitän der Roten Teufel freie Gelenkkörper im Knie entfernt. Damit war die Hinrunde für den ehemaligen Schweizer Nationalspieler gelaufen, bevor sie überhaupt begonnen hatte.

Seit Mitte Dezember befindet sich Bunjaku wieder im Mannschaftstraining und ist laut eigenen Angaben "fit und schmerzfrei". Die Qualitäten des 30-Jährigen sind unbestritten. Mit 13 Toren und sechs Vorlagen in 28 Spielen war Bunjaku in der vergangenen Saison einer der Garanten dafür, dass der FCK zumindest Platz drei erreichte und damit die Chance zum Aufstieg bekam. Kaiserslautern scheiterte damals in der Relegation an Erstligist 1899 Hoffenheim.

Im Hier und Jetzt stellt sich allerdings die Frage: Wer muss für Bunjaku weichen, wenn für der FCK ab Februar in die verbleibenden 15 Rückrundenspiele startet? Mit Mohamadou Idrissou und Simon Zoller hat Kaiserslautern das erfolgreichste Sturmduo der 2. Liga in seinen Reihen. Der 22-jährige Zoller führt die Torschützenliste mit zehn Treffern an, der 33 Jahre alte Idrissou traf acht Mal und hat dazu neun Tore vorbereitet. Der Kameruner scheint bei Trainer Kosta Runjaic einer der wenigen zu sein, die einen Stammplatz sicher haben. Idrissou bestritt in der Liga fast jedes Spiel von Beginn an, verpasste nur drei Partien auf Grund einer Rotsperre.

Anders sieht es bei Zoller aus. Der Topstürmer der 2. Liga stand nur in zwölf von 19 Spielen in der Startelf und musste sich die Spielzeit oft mit Olivier Occéan (zehn Startelf-Einsätze/drei Tore) teilen. Der 32 Jahre alte Kanadier Occéan, in der Saison 2012/2013 Torschützenkönig im Trikot von Greuther Fürth, wird von dieser Spielzeit genauso wenig abgeben wollen wie Überraschung Zoller. Dass sich Platzhirsch Idrissou zu Gunsten von Bunjaku öfters freiwillig auf die Bank setzen wird, ist auszuschließen. Ist der Ärger im Sturmzentrum also programmiert?

Zumindest vorerst nicht. Zum einen wird Simon Zoller auf Grund einer Oberschenkelverletzung bis Ende Februar ausfallen, zum anderen gehen der Trainer und die betroffenen Spieler mit der Konkurrenzsituation (noch) gelassen um. "Es geht hier um den FCK und um den Aufstieg - Alberts Rückkehr wird uns noch stärker machen", sagt Occéan.

Trainer Runjaic antwortet ebenfalls ausweichend: "Konkurrenz ist Teil des Drucks, den man als Spieler aushalten muss. Albert bringt eine Menge Qualität mit, ich freue mich, dass er wieder da ist." Bunjaku selbst erhebt noch keine Ansprüche: "Wenn man so lange weg war, ist man einfach froh, überhaupt wieder mit den Jungs auf dem Trainingsplatz zu stehen." Der 30-Jährige ergänzt aber: "Der Trainer weiß, was ich kann. Wenn ich wieder bei 100 Prozent bin, gehe ich davon aus, dass ich auch spielen werde." Das wiederum lässt erahnen, dass Konfliktpotenzial vorhanden ist. Noch nicht morgen im Testspiel gegen Borussia Dortmund, aber mit Beginn der Liga-Spiele im Februar.

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