Kein neuerlicher "Sister Act" in Wimbledon

London. Der fünfte Sister-Act der Williams-Schwestern im Endspiel von Wimbledon ist überraschend geplatzt. Und auch das Comeback von Kim Clijsters bei den All England Championships fand gestern im Viertelfinale ein jähes Ende. Venus Williams, die in Wimbledon fünf Mal triumphiert hat, patzte gegen die Weltranglisten-82

London. Der fünfte Sister-Act der Williams-Schwestern im Endspiel von Wimbledon ist überraschend geplatzt. Und auch das Comeback von Kim Clijsters bei den All England Championships fand gestern im Viertelfinale ein jähes Ende. Venus Williams, die in Wimbledon fünf Mal triumphiert hat, patzte gegen die Weltranglisten-82. Zwetana Pironkowa und schied den Tränen nahe nach einer 2:6, 3:6-Vorführung aus. Die Außenseiterin aus Plowdiw, die bislang ohne Satzverlust blieb, ist die erste Bulgarin in einem Grand-Slam-Halbfinale. Titelverteidigerin Serena Williams siegte derweil mit 7:5 und 6:3 gegen die Chinesin Na Li. US Open-Siegerin Clijsters kassierte eine überraschende 6:3, 4:6, 2:6-Niederlage gegen Vera Zwonarewa aus Russland. So scheint Serena Williams auf dem Weg zum vierten Triumph kaum aufzuhalten zu sein. Ihre nächste Gegnerin, die Tschechin Petra Kvitova, bezwang Kaia Kanepi aus Estland 4:6, 7:6 (10:8), 8:6 - stand aber vorher noch nie in einem Halbfinale. "Wimbledon ist wie eine Religion für mich. Es kommt mir vor wie ein Traum", sagte die ungesetzte Pironkowa, die zuvor in London nur bei ihrem Debüt 2006 ein Match gewonnen hatte. Für die Amerikanerin war es im dritten Vergleich die zweite Pleite, obwohl sie doch eigentlich ihren 200. Sieg in einem Grand-Slam-Match hatte feiern wollen. "Es war kein guter Tag für mich", sagte die noch eine Stunde nach dem Match geschockt wirkende Venus Williams. "Ich habe die Bälle nicht richtig gesehen und fast jeden verschlagen. Vielleicht habe ich zuviel von mir erwartet - gerade hier." Nach dem Matchball ließ sich die 22-jährige Pironkowa rücklings ins Gras fallen und schlug ergriffen die Hände vors Gesicht. "Ich hatte ja schon mal gegen Venus gewonnen und war mir sicher, dass es noch mal klappen kann", sagte die Siegerin, die sich ungewöhnlich wenige Fehler leistete (6), während die ältere der beiden Williams-Schwestern in dem 84 Minuten langen Match 29 produzierte.Auch US-Open-Siegerin Clijsters war tief enttäuscht - ihrem Gesicht war das deutlich abzulesen. "Bei den wichtigen Punkten war ich einfach nicht da", sagte die 27 Jahre alte Mutter der zweijährigen Jada Ellie. Dabei schien sie zunächst einem lockeren Sieg entgegen zu blicken. Doch dann übernahm Zwonarewa das Kommando. Vielleicht steckte ihr noch der Dreisatz-Krimi tags zuvor gegen Henin in den Knochen. "Ihre harten, flachen und tiefen Grundschläge haben mir sehr zu schaffen gemacht. Außerdem fehlte mir Matchpraxis", sagte Clijsters, die wegen einer Fußverletzung mehrere Wochen pausieren musste und auch auf die French Open verzichtet hatte. dpa

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