Kein einziger Sieg im Oktober, aber die Dortmunder sorgen sich nicht

Dortmund · Viele Fouls, keine Tore – im Revierderby gab es jede Menge Zweikämpfe und erst am Ende spielerische Klasse. Anders als die Schalker war Dortmund mit dem 0:0 unzufrieden. Nach vier Spielen ohne Sieg wächst der Druck.

Krise? Welche Krise? Obwohl die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit erneut tiefer wurde, wirkten die Dortmunder Profis wenig beunruhigt. Auch nach der Nullnummer im Revierderby gegen den FC Schalke 04 hielten sich die Sorgen in Grenzen. "Wir stehen in der Champions League prima da, sind im Pokal eine Runde weiter, hinken in der Liga aber leider etwas hinterher", kommentierte Weltmeister Matthias Ginter den Hinweis auf das vierte Spiel seines Teams in Serie ohne Sieg.

Auf die Fragen nach dem großen Abstand von acht Punkten zu Spitzenreiter Bayern München reagierten die Dortmunder gelassen - genau wie auf die traurige Statistik, dass sie zum ersten Mal seit Erfassung der Daten (1992) daheim in einer Halbzeit keinen einzigen Torschuss abgegeben hatten. Doch der erfolglose Oktober der Borussia in der Bundesliga schlug Nationalspieler Mario Götze schon aufs Gemüt: "Das fühlt sich scheiße an." Beim Blick auf die Tabelle kam auch Thomas Tuchel, der sein erstes BVB-Tief seit seinem Wechsel im Sommer 2015 erlebt, ins Grübeln: "Das nervt uns auch, die Lücke nach oben wird immer größer."

Immerhin erspielte sich der BVB nach Wiederanpfiff einige Torchancen und war am Ende einem Sieg näher als der Erzrivale. "Die zweite Halbzeit macht uns großen Mut, dass wir kurz davor sind zu gewinnen", sagte Tuchel. "Ich traue uns dann auch zu, dass wir in Serie gewinnen."

Gut möglich, dass er Recht behält. Schließlich deutet sich ein Ende der Personalmisere an. So feierten in der Schlussphase sowohl Weltmeister André Schürrle als auch Europameister Raphael Guerreiro ihre Rückkehr und hoben das Niveau merklich an.

Anders als die Dortmunder werteten die Schalker das 0:0 als einen Erfolg. "Ich nehme den Punkt mit - und gute Laune", sagte Kapitän Benedikt Höwedes . Nach zuletzt sieben Pflichtspielen ohne Niederlage gerät der miserable Saisonstart mehr und mehr in Vergessenheit. "Wir sind dabei, das Ding zu drehen. Noch fehlen uns aber Siege", befand Manager Christian Heidel. Ähnlich sah es Trainer Markus Weinzierl: "Wir wissen, dass wir den Start in den Sand gesetzt haben, sind aber auf einem guten Weg."

Sorge bereitet Weinzierl die wachsende Zahl verletzter Spieler. Schon vor dem Derby musste er die Nachricht vom wochenlangen Ausfall des Angreifers Klaas-Jan Huntelaar wegen einer Außenbandverletzung verkraften. Zudem wurde Mittelfeldspieler Max Meyer nach einem Foul von BVB-Verteidiger Sokratis verletzt ausgewechselt. Erste Befürchtungen, dass er länger ausfallen könnte, bestätigten sich bei einer Untersuchung am Sonntag jedoch nicht. Demnach zog sich Meyer eine Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk zu. Damit fällt er zwar für das Europa-League-Spiel am Donnerstag gegen FK Krasnodar aus, könnte aber im Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen am Sonntag wieder zur Verfügung stehen.

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