Kakás Herz hat entschieden

Mailand. Kaká hat dem Lockruf des Geldes widerstanden. Trotz des Angebots von angeblich 100 Millionen Euro für einen Fünfjahresvertrag erteilte der 26 Jahre alte Mittelfeldstar Abwerbeversuchen von Manchester City eine Absage. Der Brasilianer hält dem italienischen Fußball-Erstligisten AC Mailand die Treue. "Geld ist nicht alles

 Der Brasilianer Kaká ist gläubiger Christ. Foto: dpa

Der Brasilianer Kaká ist gläubiger Christ. Foto: dpa

Mailand. Kaká hat dem Lockruf des Geldes widerstanden. Trotz des Angebots von angeblich 100 Millionen Euro für einen Fünfjahresvertrag erteilte der 26 Jahre alte Mittelfeldstar Abwerbeversuchen von Manchester City eine Absage. Der Brasilianer hält dem italienischen Fußball-Erstligisten AC Mailand die Treue. "Geld ist nicht alles. Mein Herz hat entschieden und ich bleibe, wo ich hingehöre", erklärt Kaká. Die von Manchesters Clubchef Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan angebotene Wahnsinns-Gage, die Kaká zum mit Abstand bestbezahlten Fußballer der Welt gemacht hätte, konnte ihn nicht nach England lotsen.

Lieber glücklich und reich in Mailand als superreich in Manchester scheint Kakás Motto zu lauten. "Gott hat es mir geraten", soll der gläubige Christ gesagt haben. "Die Liebe der Milan-Fans hat ihn überzeugt", verriet AC-Clubchef Silvio Berlusconi. In Briefen und E-Mails hatten Fans "Ricky" Kaká angefleht: "Bitte bleib!" Im Heimspiel am Samstag skandierten sie beim 1:0 gegen den AC Florenz "Ricky"-Sprechchöre und forderten auf Spruchbändern "Hände weg von Kaká!". Der Weltfußballer von 2007 erhörte ihr Flehen. Jetzt ist er in Mailand unsterblich. "Wir sind stolz darauf, mit ihm nicht nur einen Weltstar in der Mannschaft zu haben, sondern einen großen Mann", lobt Berlusconi. "Ich bin überglücklich, dass er seinem Herzen gefolgt ist", jubelt Trainer Carlo Ancelotti. Angesichts einer derart lukrativen Offerte sei dies keine leichte Entscheidung gewesen.

Berlusconi hatte Kaká freie Hand für Verhandlungen gegeben. Obwohl Manchester am Ende die Rekord-Ablösesumme von 130 Millionen Euro geboten haben soll, drängte Mailand Kaká nicht zum Abschied.

So lastete der Druck auf dem Spieler. Kakás Vater soll zum Wechsel geraten haben. Sein Sohn bestreitet dies: "Ich habe nie mit meinem Vater gestritten. Er und meine Frau haben mich immer in allen Entscheidungen unterstützt." Weltklasse-Spieler wie Ronaldinho und Fernando Torres sowie Italiens Nationaltrainer Marcello Lippi hatten ihm vom Wechsel abgeraten, weil Manchester ein sportlicher Abstieg für ihn gewesen wäre. Denn auch die Millionen des aus Abu Dhabi stammenden Clubchefs können nicht garantieren, dass der auf Platz elf im Mittelmaß steckende Club schnell zu einem europäischen Top-Verein aufsteigt.

Für Kaká soll sich die Entscheidung für Mailand nicht nur sportlich, sondern auch finanziell lohnen. Auch wenn Berlusconi betont, dass keine Gehaltserhöhung drin sei, wird er Kakás Treue wohl honorieren. Schon jetzt ist er mit einem Jahressalär von neun Millionen Euro Milans Top-Verdiener.

Bevor sich Kaká zum AC bekannte, hatten Gerüchte beim FC Bayern München für Aufregung gesorgt. Es hieß, die Italiener wollten Franck Ribéry haben, falls Kaká wechsele. Mailand habe 35 Millionen Euro Ablöse für den Franzosen geboten, dessen Vertrag bis 2011 gilt - plus Massimo Oddo, der an München ausgeliehen ist. Ribéry solle einen Vierjahresvertrag bekommen. Jahresgehalt: 6,5 Millionen Euro. FCB-Manager Uli Hoeneß schob Wechselgerüchten einen Riegel vor. "Dann verlangen wir für Franck Ribéry 150 Millionen Euro", sagte er zum Interesse an Ribéry und in Anspielung auf das 130-Millionen-Euro-Gebot für Kaká. dpa

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