Kämpfen bis zur letzten Kurve
Saarbrücken. Die Formel 1 im Samba-Rausch. Und Jenson Button im WM-Rausch? An diesem Sonntag (18 Uhr/RTL) steigt in Interlagos der Große Preis von Brasilien. Und der Brite Jenson Button kann sich im vorletzten Saisonrennen die Weltmeister-Krone aufsetzen. Platz drei - und die Rechnerei ist vorbei. Der Brawn-Pilot wäre mit 91 Zählern durch
Saarbrücken. Die Formel 1 im Samba-Rausch. Und Jenson Button im WM-Rausch? An diesem Sonntag (18 Uhr/RTL) steigt in Interlagos der Große Preis von Brasilien. Und der Brite Jenson Button kann sich im vorletzten Saisonrennen die Weltmeister-Krone aufsetzen. Platz drei - und die Rechnerei ist vorbei. Der Brawn-Pilot wäre mit 91 Zählern durch. Selbst sein ärgster Verfolger, Rubens Barrichello (71 Punkte), könnte ihn mit zwei Siegen nicht mehr gefährden. Der Rivale aus dem eigenen Stall würde zwar mit 91 WM-Zählern gleichziehen, wäre aber dann mit vier Saisonerfolgen gegenüber sechs Siegen von Button der Verlierer. Noch geringer ist die Hoffnung für Sebastian Vettel, derzeit WM-Dritter mit 69 Punkten. Doch Aufgeben gibt's nicht.
"Kämpfen bis zur letzten Kurve", kündigt Vettel an. Trotz aller Motivation und beflügelt nach seinem makellosen Suzuka-Sieg - der 22-jährige Heppenheimer bleibt im WM-Kampf Außenseiter. Die Chancen des dreimaligen Saisonsiegers sind nur noch theoretisch. 17 Punkte muss der Red-Bull-Pilot in den letzten beiden Saisonrennen auf den schwächelnden Spitzenreiter Jenson Button (85 Zähler) aufholen.
Aber: Da war doch was? Diese Situation erinnert an das Kimi-Räikkönen-Szenario 2007. In zwei Rennen holte der Finne im Ferrari 17 Zähler Rückstand auf und wurde mit einem Punkt Vorsprung auf Lewis Hamilton im Mercedes Weltmeister. Auf eine Wiederholung eines solchen Husarenstücks hofft Vettel. "Mach' mir den Räikkönen", trichtert ihm sein Teamchef Christian Horner ein. Und Vettel will - wie der Finne - erst gar nicht viel nachdenken, sondern kräftig Gas geben. "Volles Risiko, auf Pole Position und Sieg", lautet die Devise.
Barrichello träumt natürlich davon, einmal das Rennen vor der eigenen Haustür zu gewinnen. Der Heimsieg ist seine letzte Hoffnung. Und der Brasilianer ist in der Form seines Lebens. Aber im Gegensatz zu Vettel, der auf Schützenhilfe seines Stallgefährten Mark Webber hoffen kann, muss Barrichello gegen seinen Teamkollegen fahren. Button hat zudem die weitaus besseren Karten, den Titel bereits in Barrichellos Heimat einzufahren.
