Jupp Heynckes wird Bayer-Trainer

Hamburg/Leverkusen. Streit mit überraschendem Ausgang: Bayer 04 Leverkusen hat Jupp Heynckes als neuen Trainer für die kommende Fußball-Saison verpflichtet und zugleich seinem bisherigen Coach Bruno Labbadia die Freigabe für den angestrebten Wechsel zum Bundesliga-Konkurrenten Hamburger SV erteilt

Hamburg/Leverkusen. Streit mit überraschendem Ausgang: Bayer 04 Leverkusen hat Jupp Heynckes als neuen Trainer für die kommende Fußball-Saison verpflichtet und zugleich seinem bisherigen Coach Bruno Labbadia die Freigabe für den angestrebten Wechsel zum Bundesliga-Konkurrenten Hamburger SV erteilt. Damit fand am Freitagabend das Tauziehen zwischen dem Werksclub und dem HSV um Labbadia ein unerwartetes Ende. Zuvor hatte Labbadias bisheriger Arbeitgeber die Hanseaten wegen ihrer Abwerbung des noch unter Vertrag stehenden Coaches heftig attackiert.

Zeitgleich gaben beiden Vereine am Freitagabend ihre Trainer-Verpflichtungen bekannt. Der 64-jährige Heynckes einigte sich per Handschlag bis Juni 2011 mit dem Werksclub. Sein 21 Jahre jüngerer Vorgänger, der seinen Abschied von seiner ersten Erstliga-Station als Trainer mit kritischen Äußerungen über Verein, Spieler und Manager forciert hatte, erhält beim HSV ebenfalls einen Zweijahresvertrag und ersetzt Martin Jol. Der Niederländer war trotz laufenden Kontraktes mit den Norddeutschen zu Ajax Amsterdam gegangen. Heynckes wird am Samstag in Leverkusen vorgestellt, Labbadia zeigt sich den Medien am Sonntag. Es wird spekuliert, dass der HSV eine Ablösesumme für Labbadia von geschätzten 1,3 Millionen Euro an Bayer überweisen muss.

Während mit Labbadias Abgang Richtung Hamburg spätestens nach dem verlorenen DFB-Pokal-Finale gegen Werder Bremen (0:1) gerechnet worden war, kam die Berufung von Heynckes unerwartet. Der Mönchengladbacher hatte in den letzten fünf Spielen der gerade abgelaufenen Saison Bayern München als Nachfolger von Jürgen Klinsmann betreut und den deutschen Rekordmeister noch als Tabellenzweiter in die Champions League geführt. Anschließend schien es, als wolle er sich wieder zurück in sein Rentner-Dasein begeben.

"Ich habe mich sehr über das Interesse von Bayer 04 gefreut", wurde Heynckes in der Mitteilung des Vereins zitiert. "Während meines kurzen Gastspiels in München habe ich gemerkt, dass es noch in mir brennt." Er sehe großes Potenzial bei der Mannschaft. Bayer-04-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser ist überzeugt, "dass gerade unsere junge Mannschaft von seiner Erfahrung und seiner natürlichen Autorität profitieren wird".

Die Hamburger setzen indes in Labbadia auf einen Vertreter der jungen Trainer-Generation. Labbadia identifiziere sich voll mit der Aufgabe, sagte Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer: "Er steht für absolute Professionalität, Gradlinigkeit, Leidenschaft und eine klare Spielphilosophie." dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort