Jupp Heynckes lässt Karriere-Ende offen
München. Jupp Heynckes gestattete sich schon mal einen kleinen Vorgriff auf die Ära mit Josep Guardiola. Mit einem "Buenos Dias a todos" (Guten Tag zusammen) begrüßte der 67-Jährige am Freitag die Reporter bei seiner ersten Pressekonferenz nach dem verkündeten Generationswechsel auf der Trainerbank des FC Bayern München
München. Jupp Heynckes gestattete sich schon mal einen kleinen Vorgriff auf die Ära mit Josep Guardiola. Mit einem "Buenos Dias a todos" (Guten Tag zusammen) begrüßte der 67-Jährige am Freitag die Reporter bei seiner ersten Pressekonferenz nach dem verkündeten Generationswechsel auf der Trainerbank des FC Bayern München. "Da können Sie sich schon ein bisschen an den Sommer gewöhnen", ergänzte der scheidende Trainer-Senior, der in Spanien gearbeitet hat und daher die Sprache seines Nachfolgers beherrscht.
Rund 26 Stunden vor dem ersten Bundesliga-Rückrundenspiel des Spitzenreiters gegen den Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth an diesem Samstag (15.30 Uhr) präsentierte sich auf dem Pressepodium des Vereinsgeländes ein Mann, der mit seiner Nachfolgelösung bestens leben kann. "Ich finde es gut, dass es einen Generationswechsel gibt", erklärte Heynckes: "Ich kann Pep Guardiola nur beglückwünschen, zum FC Bayern zu gehen."
Doch bei den Ereignissen der letzten Tage, die alle irgendwie "überrollt" hätten, haben Heynckes offensichtlich einige Details nicht behagt, etwa sein mehr als nur angedeutetes Karriereende. "Hier beim FC Bayern höre ich auf", sagte Heynckes zwar. Aber es sei "nicht richtig, dass ich gesagt habe, ich werde meine Karriere beenden". Einen solchen Entschluss wolle er schon selbst verkünden. "Da haben wir noch ein halbes Jahr Zeit."
Es kann ja sein, dass sich ein interessanter Verein meldet bei einem sehr vitalen Fußballlehrer, der seinen Bayern-Abschied am liebsten mit Meisterschaft, Champions-League-Sieg und Pokalgewinn krönen möchte. "Ich war und bin immer sehr ambitioniert", bemerkte Heynckes zu seiner Motivation auf der (Münchner) Zielgeraden. Der Abschied vom FC Bayern im Sommer sei sein Entschluss gewesen, versicherte er. Die Entscheidung habe schon in der Sommerpause 2012 "Formen angenommen" - nach drei schwer zu verkraftenden zweiten Plätzen. Besonders nach dem unglücklichen Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea habe es einer "ungeheuren Willensstärke" bedurft, um die Mannschaft wieder auf Erfolgskurs zu führen. Und: "Ich werde im Sommer 68, das ist schon über das Rentenalter hinweg."
Sein Freund und Bayern-Präsident Uli Hoeneß verblüffte jedoch im ZDF mit Aussagen, er habe das Gefühl gehabt, Heynckes hätte "gerne noch ein Jahr weitergemacht". Man sei ihm darum "sehr dankbar", dass er dem Verein die Verpflichtung von Guardiola "ermöglicht" habe, "dass er da kein Theater gemacht hat".
Wenn die große Lösung mit Guardiola nicht geklappt hätte, glaubt Hoeneß, hätte sich sein Freund "sicherlich erweichen lassen", noch ein Jahr dranzuhängen. "Die Aussage ist nicht falsch", bestätigte Heynckes, auch wenn er insgesamt bemerkte, dass sich Hoeneß "unglücklich" geäußert habe - "aber was soll's!" Der Blick geht nach vorne. Das gemeinsame Ziel sei nun "erstmal" der Gewinn der Meisterschaft. dpa