Jung und günstig: Drittligisten setzen auf Nachwuchs

Leipzig. Die 3. Liga etabliert sich als Ausbildungs-Liga im deutschen Profi-Fußball. Auch auf Grund schwieriger Finanzen vertrauen die 20 Clubs in der kommenden Saison vermehrt jungen Spieler - den Nachwuchsleistungszentren sei Dank. Die Zeiten, in denen verdiente Profis ihre Karriere in der 3. Liga ausklingen lassen, scheinen vorbei

Leipzig. Die 3. Liga etabliert sich als Ausbildungs-Liga im deutschen Profi-Fußball. Auch auf Grund schwieriger Finanzen vertrauen die 20 Clubs in der kommenden Saison vermehrt jungen Spieler - den Nachwuchsleistungszentren sei Dank. Die Zeiten, in denen verdiente Profis ihre Karriere in der 3. Liga ausklingen lassen, scheinen vorbei.Vor dem Saisonstart morgen verzeichneten die 20 Drittligisten bis gestern 436 Transfers - 201 Zu- und 235 Abgänge. Das sind deutlich weniger Wechsel als in der vergangenen Spielzeit zum gleichen Zeitpunkt (498 Transfers). Schon traditionell waren die Zweitliga-Absteiger auf dem Markt besonders aktiv. Der Karlsruher SC tauschte praktisch seinen gesamten Kader. 26 Kicker gingen, 17 kamen. Alemannia Aachen stand dem kaum nach. 22 Spieler verließen den Verein, 16 Neue sind da.

Die etablierten Drittligisten setzen auf größere Kontinuität. Egal ob in Burghausen oder Bielefeld, Heidenheim oder Offenbach. Aufsteiger Hallescher FC verpflichtete gar nur fünf Spieler für das Abenteuer 3. Liga. Auch RW Erfurt hat lediglich fünf Neuzugänge. Ansonsten versuchen die Thüringer, die elf Abgänge mit fünf Spielern aus der eigenen Jugend zu kompensieren. Auch die Spvgg. Unterhaching setzt verstärkt auf die Jugend: Sechs Spieler aus der U19 rückten in den Profi-Kader. Toppen kann dies nur die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart, selbst Sprungbrett zu den Profis mit neun Jugendspielern.

Boyd teuerster Abgang

34 Akteure, die in der vergangenen Saison bei Erst- oder Zweitligisten in einer Reserve spielten, wurden von den 20 Drittligisten verpflichtet. Insofern etabliert sich die 3. Liga als Spitze des Ausbildungsbetriebs Fußball unterhalb der Bundesligen. Einige Spieler schafften bereits den Sprung dorthin: Mit Kevin Pannewitz (VfL Wolfsburg), Gerrit Wegkamp (Fortuna Düsseldorf) und Kevin Kampl (VfR Aalen) brachten drei junge Offensivkräfte sogar stattliche Transfersummen ein. Teuerster Abgang der Drittligisten ist aber Stürmer Terrence Boyd, der von Aufsteiger Borussia Dortmund II für 400 000 Euro zum SK Rapid Wien wechselte.

Selbst bleiben die Drittligisten äußerst sparsam: Dortmund II reinvestierte einen Teil der Boyd-Ablöse in Abwehrspieler Thomas Meißner von Regionalligist FSV Mainz II, der 150 000 Euro kostet. Preußen Münster bezahlte 50 000 Euro für Stürmer Matthew Taylor an Zweitligist SC Paderborn. Ansonsten sind keine Ablösesummen bekannt.

Eine Personalie wirkt dagegen wie ein Relikt aus alten Zeiten. Sascha Rösler kehrt nach 14 Jahren und acht Stationen in der 1. und 2. Liga zu einem seiner zahlreichen ehemaligen Clubs zurück und verstärkt ablösefrei Alemannia Aachen. Von Erstliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf wechselte der Stürmer zum Zweitliga-Absteiger, wo der 34-Jährige von 2005 bis 2007 spielte. dpa

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