Jugend forscht erfolgreich

Reykjavik · Die deutschen Handballer sind mit einem überraschend deutlichen Sieg auf Island in das neue Jahr gestartet. Der Erfolg weckt Hoffnungen für die Weltmeisterschaft in Katar, die in der kommenden Woche beginnt.

 Dagur Sigurdsson durfte mit dem Auftritt seines Teams zufrieden sein. Archivfoto: Maurer/dpa

Dagur Sigurdsson durfte mit dem Auftritt seines Teams zufrieden sein. Archivfoto: Maurer/dpa

Die deutschen Handballer haben mit einem bemerkenswerten Spiel Hoffnungen auf eine erfolgreiche Weltmeisterschaft geweckt. "Dieser Sieg gibt uns ein gutes Gefühl", sagte Rechtsaußen Patrick Groetzki nach dem 31:24 (11:11)-Erfolg in Reykjavik am Sonntag gegen Gastgeber Island . Das zweite Testspiel gestern Abend gegen den Olympiazweiten von 2008 war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet.

Die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson zeigte am Sonntag zwar besonders in der ersten Halbzeit auch einige Schwächen, doch man merkte der verjüngten Truppe den unbändigen Siegeswillen jederzeit an. "Das haben die Jungs gut gemacht. Wir hatten einen schwierigen Start, konnten das Spiel aber mit einem guten Lauf drehen. Es war nicht alles super, aber teilweise gut. Jetzt müssen wir das bestätigen", sagte Sigurdsson.

Besonders der beherzte Auftritt der international unerfahrenen Akteure lässt für die WM in Katar (15. Januar bis 1. Februar) hoffen. Jens Schöngarth (26/Lübbecke) erzielte bei seinem ersten Einsatz im A-Team vier Treffer, Fabian Böhm (25/Balingen) und Erik Schmidt (21/Ludwigshafen-Friesenheim) bejubelten ihre ersten Tore im Nationaltrikot. Nach nervösem Beginn steigerte sich auch der Jüngste, der 19-jährige Berliner Paul Drux, und sorgte mit einem seiner beiden Treffer für die Führung des WM-Fünften vor der Pause.

"Wir haben sehr schlecht angefangen und unser Spiel nicht durchziehen können, aber dann haben wir uns sehr gut zurückgekämpft. Das war aber mehr Kampf als spielerische Klasse. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Fehlerquote gegen Null gesenkt und waren auch im Angriff sehr effizient", sagte Groetzki. Zudem war auf den starken Berliner Torhüter Silvio Heinevetter und die Abwehr um den Mittelblock mit Schmidt und Patrick Wiencek Verlass. "Die 6:0-Abwehr mit Schmidt und Wiencek hat gut funktioniert. Die beiden haben das mehr oder weniger getragen. Auch die Leistung im Tor war sehr gut", analysierte Sigurdsson, der damit auch den kurzfristigen Ausfall des Lemgoer Abwehrspezialisten Hendrik Pekeler (Knieprobleme) gut kompensieren konnte.

Bis zum WM-Auftaktspiel am 16. Januar gegen Polen muss die DHB-Auswahl weiter am Feinschliff arbeiten. Vor der Abreise am 13. Januar nach Doha stehen noch zwei Länderspiele gegen Tschechien in Stuttgart (9. Januar) und Mannheim (10. Januar) auf dem Programm. In der WM-Vorrunde trifft der Weltmeister von 2007 nach dem Spiel gegen Polen auf Dänemark, Russland, Saudi-Arabien und Argentinien. Die ersten vier Teams ziehen ins Achtelfinale ein. Mit einem Auftritt wie am Sonntag gegen Island sollte das Erreichen der K.o.-Runde kein Problem sein.

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