Auch der Zeitplan macht die Biathletin zur Kandidatin Paralympics: Wird Marpingerin Recktenwald deutsche Fahnenträgerin?
Marpingen/Peking · Für Johanna Recktenwald geht ein Traum in Erfüllung, wenn sie in Peking als erste Saarländerin bei Winter-Paralympics an den Start geht. Jetzt winkt der Marpingerin sogar noch eine andere Ehre.
Johanna Recktenwald absolviert ihre ersten Trainingseinheiten in China. Vor ihrem Start bei den Paralympics in Peking lässt die 20-jährige Saarländerin ihre Fans und Follower auf den sozialen Netzwerken daran teilhaben. Die Marpingerin, die in China mit ihrem Guide Valentin Haag in die Loipe geht, ist der erste Para-Athlet aus unserem Bundesland bei Winterspielen.
„Die Vorfreude ist riesig“, hatte die Biathletin der SZ vor der Abreise gesagt. Besonders freut sie sich unter anderem auf die Eröffnungsfeier der Spiele. Nun könnte der Skisportlerin, die erst seit 2016 ihren Sport betreibt, sogar an diesem Freitag im Olympiastadion, dm berühmten „Vogelnest“ von Peking, eine besondere Ehre zuteil werden, spekuliert die Deutsche Presse-Agentur dpa.
Denn ein Viertel der deutschen Athleten wird bei den am Freitag beginnenden Winter-Paralympics in Peking die deutsche Fahne bei der Eröffnungs- oder der Schlussfeier tragen. Nach der verletzungsbedingten Absage von Clara Klug sind nur 17 deutsche Sportlerinnen und Sportler in China am Start. Und da bei beiden Feiern sowohl ein Mann als auch eine Frau die Fahne tragen werden, wird vier Mitgliedern des deutschen Teams diese Ehre zuteil. Skirennläuferin Andrea Rothfuss dürfte zudem raus sein, da sie die Flagge schon bei der Eröffnung 2014 in Sotschi trug.
Die beiden Fahnenträger für die Eröffnungsfeier in Peking wird der Deutsche Behindertensportverband an diesem Donnerstag um 11.00 Uhr deutscher Zeit bekannt geben. Vermutlich je einer oder eine aus dem Bereich der nordischen und alpinen Athleten.
Als Favoritinnen bei den Frauen gelten die zweimalige Paralympicssiegerin Anna-Lena Forster aus Radolfzell bei den Alpinen sowie bei den Nordischen Anja Wicker aus Stuttgart, die in Sotschi schon einmal Gold holte. Doch sie beide müssen wie der 2018 in Pyeongchang erfolgreiche Martin Fleig aus Freiburg bereits am Samstag um 10.00 Uhr erstmals starten. Dies spräche für Alexander Ehler aus Kirchzarten, den mit 52 Jahren ältesten deutscher Starter in Peking.
Da alle Frauen außer den nordischen Teilnehmern aber am Samstag früh ranmüssen, kann es auch sein, dass der DBS die Fahnenträgerin aus dem Bereich der nordischen Athleten aussucht – dann blieben Linn Kazmeier (Römerstein), mit 15 Jahren die Jüngste im Kader, und Johanna Recktenwald, auch erst 20. Beide sind Paralympics-Neulinge wie die beiden alpinen Männer, die dann noch in Frage kämen: Christoph Glötzner (18/Neumarkt) und Leander Kress (21/Friedberg).