Joachim Deckarm hat Saarland verlassen Ein neues Umfeld für die Handball-Ikone

Saarbrücken · Joachim Deckarm ist von Saarbrücken in ein Seniorenzentrum nach Gummersbach umgezogen.

 Joachim Deckarm hat mit Heiner Brand einen seiner besten Freunde nun stets um sich herum.

Joachim Deckarm hat mit Heiner Brand einen seiner besten Freunde nun stets um sich herum.

Foto: Oliver Dietze

Einer der größten Sportler, die das Saarland je hervorgebracht hat, hat seine Heimat verlassen: Handball-Ikone Joachim Deckarm ist ins Evangelische Seniorenzentrum in Gummersbach umgezogen. Das enge Umfeld des 64-Jährigen, insbesondere Bruder Herbert Deckarm, der der gesetzliche Betreuer ist, und langjährige Weggefährten wie Heiner Brand, Klaus Zöll und befreundete Weltmeister der 78er-Mannschaft hatten bei Besuchen in den letzten Monaten einen altersbedingten physischen und psychischen Abbau erkannt, der eine Vollzeitpflege notwendig macht. Diese wird in Gummersbach gewährleistet sein.

Dort wohnen nicht nur Herbert Deckarm, sondern auch viele Freunde wie Brand, die schnell ein vertrautes Umfeld schaffen können. Deckarm war bereits mehrfach, zuletzt über den Jahreswechsel 2017/2018, in Kurzzeitpflege im Evangelischen Seniorenzentrum in Gummersbach. Diese Aufenthalte hatten ihm stets sehr gut getan, teilte die Deutsche Sporthilfe mit, unter deren Dach auch der Deckarm-Ausschuss angesiedelt ist. Dieser verwaltet die Gelder aus dem Joachim-Deckarm-Fonds, der seit 15. Januar 1980 besteht. Deckarm hatte am 30. März 1979 einen folgenschweren Unfall. Bei einem Europapokalspiel mit dem VfL Gummersbach in Tatabanya/Ungarn zog er sich beim Aufprall auf den Hallenboden ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu und lag 131 Tage im Koma.

Deckarms Betreuung sah zuletzt so aus, dass er morgens und abends in seiner Saarbrücker Wohnung vom ambulanten Pflegedienst der Gemeinnützigen Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit betreut wurde und tagsüber in der Tagespflege der Parität war, die sich im gleichen Haus befand. Am Nachmittag wurde er von einer Betreuerin oder einem FSJler versorgt. In der Nacht war Deckarm alleine, über die Parität war ein Notruf eingerichtet.

„Er ist bis heute der beste Handballer, den Deutschland je hatte. Joachim war und ist immer offen und freundlich. Die Leute mögen ihn einfach“, sagt der Niederwürzbacher Chistian Schwarzer, Weltmeister von 2007 und Mitglied im Deckarm-Ausschuss: „Er hat altersbedingt abgebaut, aber der Ortswechsel und die vielen Freunde um ihn herum werden ihm gut tun.“

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