Jetzt ist Sasic gefordert

Saarbrücken · In zwölf Spielen unter Milan Sasic hat der 1. FC Saarbrücken 14 Punkte geholt. Zur Winterpause beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer fünf Punkte. Mit neuem Personal soll der drohende Abstieg vermieden werden.

 Ein nachdenklicher Trainer: Milan Sasic konnte mit dem 1. FC Saarbrücken seit seiner Verpflichtung aus zwölf Spielen in Liga drei nur 14 Punkte holen. Foto: Schlichter

Ein nachdenklicher Trainer: Milan Sasic konnte mit dem 1. FC Saarbrücken seit seiner Verpflichtung aus zwölf Spielen in Liga drei nur 14 Punkte holen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Das Fußballjahr 2013 geht dem Ende entgegen. Für den Drittligisten 1. FC Saarbrücken brachte es zumindest einen Titel und dadurch einen deutlichen Gewinn - finanzieller und emotionaler Natur. Als Saarlandpokal-Sieger 2013 öffnete Trainer Jürgen Luginger die Tür zum DFB-Pokal. Dort wurde in einem begeisternden Spiel zunächst Bundesligist Werder Bremen aus dem Wettbewerb gefegt. Unter Lugingers Nachfolger Milan Sasic rang die Mannschaft Zweitligist SC Paderborn nieder und scheiterte erst im Achtelfinale an Borussia Dortmund. Das 0:2 war ein achtbares Ergebnis, die Einnahmen von letztlich über einer Million Euro auch. Dass die Bühnen-Tür im kommenden Jahr durch das peinliche Saarlandpokal-Aus in Mettlach geschlossen bleibt, schmerzt.

Gründe für die Misere

Irgendwie unverändert ist die sportliche Situation des Vereins. Wie am Jahresanfang steckt der FCS auch im Dezember mittendrin im Abstiegskampf. Luginger wankte damals, aber er fiel nicht. 45 Punkte reichten zum Saisonende für Platz elf. Dass die wirklich großen Probleme noch ausstehen, konnte damals niemand ahnen. Denn Leistungsträger wie Manuel Stiefler, Sven Sökler und Benedikt Fernandez konnten oder wollten die sportlich Verantwortlichen nicht halten. Die Suche nach Neuzugängen erwies sich als schwierig. Erst spät bekam die neue Mannschaft ein Gesicht. Dies ist sicherlich ebenso ein Grund für die katastrophale Hinrunde wie die anhaltende Verletzungsproblematik. Ein weiterer ist, dass außer Timo Ochs keiner der Neuen bislang die durchaus berechtigten Erwartungen erfüllen konnte.

Am 5. September erfüllte sich das Schicksal Lugingers. Nach einem 2:3 gegen den 1. FC Heidenheim und nach fast dreieinhalb Jahren als Trainer des FCS (Rekord der jüngeren Vereinsgeschichte) musste er gehen. Nach zwei Spielen unter Interims-Trainer Bernd Eichmann übernahm mit Milan Sasic der Wunschkandidat des Hauptsponsors das Kommando.

Der Kroate versucht seither, professionellere Strukturen im Verein zu schaffen. Sasic hat 14 Punkte aus zwölf Spielen geholt, der FCS überwintert auf einem Abstiegsplatz. "Die Spieler können jetzt mal durchatmen", sagte Sasic nach der 0:1-Niederlage im letzten Spiel des Jahres in Wiesbaden: "Diese Mannschaft hat einen tollen Charakter und verdient, dass sie Unterstützung bekommt."

Auftakt in Elversberg

Unterstützung heißt übersetzt: Nach Vito Plut, Francois Marque und Julien Humbert sollen weitere Neuzugänge den Kader verstärken. Sasic kommentiert keine Namen, weil dies die Verhandlungsbasis des Vereins schwächen würde. Viel spekuliert wird über eine Rückkehr von Mittelfeldspieler Manuel Zeitz vom Zweitligisten SC Paderborn und um eine Ausleihe des Stürmers Stefan Reisinger von Zweitligist Düsseldorf. Doch beide haben zuletzt vermehrt für ihre Vereine gespielt. Auch auf der linken Verteidigerposition will man beim FCS nachrüsten. Die bisherigen Testspieler scheinen den Cheftrainer aber noch nicht überzeugt zu haben. Dass, wenn Neue kommen, alte Verträge aufgelöst werden müssen (wie bei Ex-Kapitän Marc Lerandy), erscheint logisch, wurde aber auch noch nicht kommuniziert.

Viele Experten sind sich einig, dass man in dieser Saison 42 Zähler brauchen wird, um den Abstieg zu vermeiden. Für den FCS bedeutet das, 23 Punkte in 17 Spielen holen zu müssen. Sieben Siege, zwei Unentschieden sind nicht unmöglich, aber ambitioniert. Die Schlüsselfrage ist: Schafft es Sasic in der Kürze der Vorbereitung, aus den neuen und verbliebenen Spielern ein Team zu formen? Die Antwort werden die ersten Spiele beim Abstiegskonkurrenten SV Elversberg (25. Januar, 14 Uhr) und eine Woche später zuhause gegen den VfB Stuttgart II geben.

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