„Jesus Greiss“, die neue Kultfigur

New York · Deutscher Eishockey-Torhüter hat beim NHL-Club New York Islanders einen hoch dotierten Dreijahresvertrag unterschrieben.

(sid) Auf T-Shirts steht er mit Dornenkrone im Tor, im Internet grüßt er mit Heiligenschein in den Clubfarben: Thomas Greiss ist Kult. Der langjährige Bankdrücker stiehlt in der nordamerikanischen Profiliga NHL den Star-Torhütern die Show - und wird von den Fans der New York Islanders als Messias gefeiert. "Jesus Greiss" heißt es in den sozialen Medien regelmäßig. Kurz nach seinem 31. Geburtstag am Sonntag wurde der Eishockey-Nationaltorwart für seine überragenden Leistungen mit einem neuen Dreijahresvertrag belohnt. Der Kontrakt ist laut Medienberichte mit zehn Millionen Dollar dotiert. "Ich erlebe meine erfolgreichste Zeit. Das gibt dir auch auf dem Eis Sicherheit", sagte Greiss, dessen Gehalt mehr als verdoppelt wird.

Der Trubel um seine Person ist dem bescheidenen Füssener allerdings suspekt. Mit stoischer Ruhe treibt der gebürtige Allgäuer nicht nur auf dem Eis die gegnerischen Stürmer zur Verzweiflung, genauso reagiert er außerhalb der Banden auf den Rummel. Und die Fans lieben ihn. "Greiss Greiss Baby" ist - in Anspielung auf das 90er-Jahre-Lied "Ice Ice Baby" des Rappers Vanilla Ice - im Barclays-Center in Brooklyn zum Hit geworden. Und als Jesus taucht der Deutsche immer öfter bei Twitter und Co. auf. Dabei ist Greiss, der neun Jahre lang auf seine Chance warten musste, erst seit Ende Dezember die unumstrittene Nummer eins der Islanders.

Zuvor hatte ihm sein slowakischer Konkurrent Jaroslav Halak den Rang abgelaufen. Zunächst beim World-Cup im September in Toronto, als Greiss von der Bank aus den sensationellen Sturmlauf der Europa-Auswahl ins Finale erlebte. Dann bei den Islanders, die er in der vergangenen Saison noch in die Meisterrunde und zum ersten Sieg in einer Playoff-Serie seit 1993 geführt hatte.

Mit Halak stürzten die Islanders aber ans Tabellenende, die Playoffs gerieten in weite Ferne. Kurz nach Weihnachten entschied sich Trainer Jack Capuano wieder für Greiss. Und mit ihm hat New York die Trendwende vollzogen. In der laufenden Saison stehen für Greiss 25 Einsätze zu Buche - bei einer Fangquote von 92,8 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,25. Greiss gehört ligaweit zu den Topspielern auf seiner Position.

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