Jenssen sorgt für die Pokalsensation

Leverkusen · Der 1. FC Kaiserslautern steht sensationell im Halbfinale des DFB-Pokals. Der Fußball-Zweitligist setzte sich mit 1:0 nach Verlängerung beim Bundesliga-Zweiten Bayer Leverkusen durch. Ruben Jenssen traf in der 114. Minute.

Der 1. FC Kaiserslautern hat Bayer Leverkusen aus dem Pokal gekickt. Mit dem 1:0 (0:0)-Auswärtssieg nach Verlängerung zog der Fußball-Zweitligist durch den Treffer von Ruben Jenssen in der 114. Minute erstmals seit 2003 ins Halbfinale des DFB-Pokals ein und kassiert dafür etwa eine Million Euro. In der Vorschlussrunde im April will der Pokalsieger von 1990 und 1996 seinen Traum wahr machen und das Ticket für das Finale am 17. Mai in Berlin lösen.

"Es ist unglaublich, ein fantastisches Gefühl. Ich habe nur gedacht: Bleib ruhig", beschrieb Jenssen die Situation vor seinem Tor. "Insgesamt war der Sieg verdient. Jetzt freuen wir uns erstmal", sagte der FCK-Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz: "Hut ab vor allen, die da heute auf dem Rasen waren." Leverkusens Kapitän Simon Rolfes erklärte: "Das ist bitter, aber wir müssen uns an die eigene Nase packen. Kaiserslautern hat zurecht gewonnen. Wenn wir so auftreten, haben wir es auch nicht verdient."

Vor 25 244 Zuschauern avancierte in der Verlängerung der eingewechselte Mohamadou Idrissou zunächst zum Pechvogel. Er schoss einen umstrittenen Foulelfmeter neben das Tor von Bayer-Schlussmann Bernd Leno (98. Minute). Seinen Lapsus machte er aber wett, als er Jenssen vor dessen Toreffer prima mit einem Querpass bediente. FCK-Trainer Kosta Runjaic hatte vier Tage nach dem 2:1 im Zweitliga-Topspiel gegen Greuther Fürth als Sturmspitze Olivier Occean für Idrissou aufgeboten, der erst in der 70. Minute ins Spiel kam.

Kaiserslautern hatte die Partie lange offen gestaltet. Erste größere Gefahr für das Tor von Tobias Sippel gab es bei einem Kopfball von Bayer-Stürmer Eren Derdiyok (14.). Doch Sippel klärte zum Eckball. In der 28. Minute hatte er Glück, als ein Schuss von Heung-Min Son von Florian Dick in letzter Sekunde geklärt werden konnte. Leverkusens Trainer Sami Hyypiä musste in der 34. Minute den verletzten Derdiyok gegen Stefan Kießling auswechseln. Aber auch mit dem Torjäger wurden die Aktionen des Pokalsiegers von 1993 und Champions-League-Achtelfinalisten nicht zwingender. Von einem Klassenunterschied war bis zur Pause nichts zu sehen. Vielmehr setzte der FCK Bayer auch nach dem Wechsel mit mutigem Spiel nach vorn unter Druck. Bayer-Chancen blieben fast aus. Kaiserslautern verdiente sich die Verlängerung durch eine kompakte und disziplinierte Vorstellung. Auch nach dem verschossenen Elfmeter von Idrissou gaben die Pfälzer nicht auf und zogen dank des späten Treffers von Jenssen verdient in das Halbfinale ein.

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