Jenson Button in Schumi-Manier

Monte Carlo. Wer soll Jenson Button auf seinem Weg zum WM-Titel noch aufhalten? Zu überlegen präsentierte sich der Brite gestern im Brawn-Boliden mit dem bärenstarken, schwäbischen Mercedes-Motor im Rücken auch beim prestigeträchtigen Grand Prix in Monaco

Monte Carlo. Wer soll Jenson Button auf seinem Weg zum WM-Titel noch aufhalten? Zu überlegen präsentierte sich der Brite gestern im Brawn-Boliden mit dem bärenstarken, schwäbischen Mercedes-Motor im Rücken auch beim prestigeträchtigen Grand Prix in Monaco. "Super, super, das ist fantastisch", brüllte der Sieger nach 78 nicht unbedingt dramatischen Runden ins Teamradio, schälte sich aus seinem Auto und sprintete ohne Ermüdungserscheinungen in voller Montur zur Siegerehrung in die Fürstenloge. Mit seinem fünften Saisonsieg führt Button (51 Punkte) die WM mit 16 Zählern vor dem WM-Zweiten Rubens Barrichello (35) an.Im Spielerparadies an der Cote d'Azur hatte der 29-Jährige mit einer auf den letzten Drücker wieder sensationell aus dem Hut gezauberten Pole Position gnadenlos diesen Vorteil für seine Triumphfahrt genutzt. Nirgendwo ist der erste Startplatz die halbe Miete mehr wert als im Leitplanken-Dschungel des Fürstentums. Raketenartig schoss der Brite hoch in Richtung Casino - vor Barrichello, der sich Kimi Räikkönen im Ferrari schnappte. Die "Brawnies" setzten sich gleich vom Rest des Feldes ab.Der vom Teamkollegen gejagte Button demonstrierte eine fehlerlose Hatz - fast wie ein kommender Weltmeister - und schickt sich an, in Schumacher-Manier seinen ersten Titel einzufahren. Höhepunkt seiner Demonstration war gegen Mitte des Rennens, als er zum amtierenden Weltmeister Lewis Hamilton aufschloss und den Landsmann in dessen McLaren-Mercedes-Werkswagen mit seinem Kundes-Mercedes überrundete - die Höchststrafe wie schon zuletzt in Barcelona für den Monaco-Vorjahressieger. Wegen eines neuen Getriebes musste Hamilton aus der letzten Startreihe das Rennen aufnehmen, wurde am Ende punktlos Zwölfter - und hakte die Titelverteidigung ab. Das McLaren-Mercedes-Desaster machte sein Stallgefährte Heikki Kovalainen nach seinem Aus durch einen Unfall perfekt. Nicht besser erging es der deutschen WM-Hoffnung Sebastian Vettel. Den Heppenheimer erwischte es in Runde 16, als er mit seinem Red Bull in der St. Dévote-Kurve einschlug und ausschied. Dabei hatte sich Vettel einiges versprochen: "Ich hoffe, dass die ersten Drei sich im Rennen nicht einig sind und ich lachender Erster bin."Bester Deutscher wurde Nico Rosberg als Sechster im Williams. Timo Glock (Toyota) wurde Zehnter, Nick Heidfeld belegte mit BMW-Sauber Platz elf. Adrian Sutil (Force India) wurde am Ende 14.

Hintergrund "Konstruktive Gespräche in einer positiven Atmosphäre"- vielmehr ist bei der achtstündigen Marathon-Sitzung im Machtkampf zwischen der Formel 1-Teamvereinigung (Fota) und dem Automobil-Weltverband (Fia) mit seinem Präsidenten Max Mosley nicht herausgekommen. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sprach von einer gemeinsamen Linie, die beim Gipfeltreffen gefunden wurde. Der Schwabe: "Es herrscht kein Kampfzustand zwischen den beiden Parteien, aber es geht immer noch um Geld, um Rechte und um Regularien, die geändert werden, um Stabilität zu erhalten.Inzwischen sickerte durch, dass die Budgetgrenze von 45 Millionen Euro pro Jahr stufenweise bis 2012 zur endgültigen Form führen soll. kos

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