Jasinski trotzt dem Regen

St. Wendel. Jochen Jasinski ist der große Triumphator des dritten Laufs zur internationalen deutschen Supermoto-Meisterschaft an diesem Wochenende in St. Wendel. Der 42-jährige Routinier konnte auf seiner Zweitakt-Husaberg beide Läufe der Hubraum-offenen Klasse S2 für sich entscheiden

 Schlechtes Wetter, heißer Fahrstil: Der spätere Sieger Jochen Jasinski (Startnummer 13) ist hier beim Start noch hinter Lokalmatador Dirk Spaniol (Startnummer 17). Foto: Niegtsch

Schlechtes Wetter, heißer Fahrstil: Der spätere Sieger Jochen Jasinski (Startnummer 13) ist hier beim Start noch hinter Lokalmatador Dirk Spaniol (Startnummer 17). Foto: Niegtsch

St. Wendel. Jochen Jasinski ist der große Triumphator des dritten Laufs zur internationalen deutschen Supermoto-Meisterschaft an diesem Wochenende in St. Wendel. Der 42-jährige Routinier konnte auf seiner Zweitakt-Husaberg beide Läufe der Hubraum-offenen Klasse S2 für sich entscheiden. "Sechs Starts, sechs Siege - ich habe jetzt ein enormes Selbstvertrauen aufgebaut", sagte "Jasi" im Ziel, "bei diesem Wetter kommt mir halt die Routine entgegen". Böiger Wind und andauernde, zum Teil heftige Schauer verlangten Fahrern, Material und Zuschauern alles ab. "Wir hatten an beiden Tagen über 5000 Besucher", erklärte Karl-Heinz Finkler vom gastgebenden ADAC Saarland, "das ist in Anbetracht der Umstände ein sehr gutes Ergebnis".Mit seinen herausragenden Leistungen konnte Jochen Jasinski seinen Vorsprung auf den ärgsten Verfolger Dirk Spaniol weiter ausbauen. Im ersten Lauf erwischte der Saarländer Spaniol den besseren Start, leistete sich dann aber gleich einen Fahrfehler, den Jasinski eiskalt ausnutzte. "Jochens Michelin-Reifen kleben irgendwie auf der Strecke, da hat er im Moment offenbar Materialvorteile", sagte Spaniol, der auf Bridgestone unterwegs ist und nach Platz zwei im ersten Rennen zwischen den Läufen per Fingertest ein wenig Werksspionage betrieben hatte. Ohne Erfolg - denn gleich in der ersten Kurve nach dem Start des zweiten Durchgangs legte Spaniol seine Suzuki auf die Seite, kurz danach gab es im Offroad-Bereich einen weiteren Sturz. "Da war das Rennen eigentlich schon vorbei", sagte Spaniol enttäuscht - doch aufgeben kam für den 43-Jährigen aus Hirzweiler nicht in Frage. Mit Wut im Bauch pflügte er durch das Feld, machte Platz um Platz gut, kam am Ende als Sechster ins Ziel. "Zwei Runden mehr und Platz drei wäre noch drin gewesen", ärgerte sich Spaniol, der in der Gesamtwertung dennoch seinen zweiten Platz behaupten konnte.

Vom Podium konnte Markus Volz aus Dirmingen in der Klasse S1 bis 450 Kubikzentimeter nur träumen. Schon nach dem Qualifying musste der Saarländer alle Sieghoffnungen im Heimrennen begraben. "Ich hatte einen Sturz, die Lenkergabel war verzogen", haderte KTM-Pilot Volz mit seinem Schicksal, "so hatte ich in den Rennen nicht mehr viel zu verlieren. Ich bin volle Attacke gefahren". Volz zeigte zwei beherzte Läufe, belegte die Plätze sechs und acht. "Es waren mit die schwierigsten Verhältnisse, bei denen wir gestartet sind", so Volz. Beide Siege in der S1 gingen ins Ausland. Den ersten Lauf holte sich der österreichische Gastfahrer Hannes Maier, im zweiten Durchgang hatte der Tscheche Pavel Kejmar die Nase vorn. "Ich habe mich im Training am Samstag gar nicht so gut gefühlt", sagte Kejmar und konnte dann sogar über die schwierigen Bedingungen im Wendelinuspark lachen: "Wenn du gewinnst, ist das alles egal. Dann hast du alles richtig gemacht." In der Gesamtwertung der S1 führt weiterhin Markus Class (Suzuki), der in St. Wendel Vierter und Dritter wurde. "Bei diesem Wetter kommt mir die Routine entgegen."

 Nach diesem Sturz konnte Dirk Spaniol nicht mehr ganz vorne angreifen. Am Ende wurde er Sechster. Foto: Niegtsch

Nach diesem Sturz konnte Dirk Spaniol nicht mehr ganz vorne angreifen. Am Ende wurde er Sechster. Foto: Niegtsch

Jochen Jasinski

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort