Janina Wellers verkörpert die positive Entwicklung

Saarlouis

 Janina Wellers erfüllt ihre Rolle bei den Saarlouis Royals bisher beispielhaft. Foto: Ruppenthal

Janina Wellers erfüllt ihre Rolle bei den Saarlouis Royals bisher beispielhaft. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. Hand aufs Herz: Wer hätte gedacht, dass die Saarlouis Royals, die jüngste Mannschaft in der Basketball-Bundesliga der Frauen, nach sieben Spieltagen ungeschlagen die Tabelle anführen und wieder zu den Titelaspiranten zählen? Es scheint so, als hätte das Trainerteam René Spandauw und Mariusz Dziurdzia es geschafft, eine neu formierte Ansammlung von Talenten zu einer starken Einheit zu formen.

Genau so wenig hätte Janina Wellers gedacht, dass sie in einem Erstligaspiel zwölf Punkte erzielt und pro Partie fast 15 Minuten zum Einsatz kommt. Doch gerade deshalb steht der Neuzugang vom Zweitligisten Osnabrücker SC beispielhaft für das Erfolgsgeheimnis der Saarlouis Royals. Denn sie ist eines der Talente, die in Saarlouis gewachsen sind.

"Als ich im Sommer einen Anruf aus Saarlouis bekam, dachte ich erst an einen Witz. Damit hätte ich nie gerechnet", sagt die 20-Jährige. "Ich wollte nach dem Abitur schon aus Osnabrück weg und dachte, ich frage mal bei Erstligisten in der Umgebung an, ob ich vielleicht mittrainieren kann." Doch Royals-Trainer René Spandauw hatte die Flügelspielerin schon länger auf dem Zettel, denn sie passt in sein Spielsystem: schnell, athletisch und vielseitig einsetzbar. Beim letzten Finalspiel um die deutsche Meisterschaft gegen Wasserburg im April war Wellers erstmals in der Stadtgartenhalle in Saarlouis - und da war es um sie geschehen: "Das war so geil, da waren so viele Fans, und die haben so gut gespielt. Mir war sofort klar, dass ich hierhin will."

Außerdem identifiziert sie sich mit dem Spielsystem der Royals: "Ich liebe das schnelle Spiel, und hier versuchen wir ja, die Gegner mit Schnellangriffen zu überrennen." Nur die Umstellung in der Trainingsintensität machte der Sportstudentin im ersten Semester zu Beginn zu schaffen. "In Osnabrück haben wir maximal drei Mal in der Woche trainiert, hier bis zu zwei Mal am Tag, auch am Wochenende, wenn Zeit ist. Da war es anfangs sehr schwierig, immer voll konzentriert bei der Sache zu sein. Aber das ist das, was in der Bundesliga verlangt wird." In dieser schwierigen Übergangszeit half ihr vor allem ihr Freund Thomas Wodny, der mit ihr ins Saarland gezogen ist und nun in der Herrenmannschaft der Royals spielt.

Mittlerweile ist Wellers ein fester Bestandteil der Mannschaft. Im Heimspiel gegen Leipzig erzielte sie zwölf Punkte und zeigte, wie wertvoll sie sein kann. "Ich habe überhaupt nicht gemerkt, dass ich so viele Punkte gemacht habe. Ich war immer darauf konzentriert, meine Gegenspielerin nicht aus den Augen zu lassen", sagt Wellers ganz bescheiden. "Denn das mag der Trainer überhaupt nicht." Sie erfüllt ihre Rolle in einem Kollektiv - wie alle anderen Spielerinnen auch. "Genau deshalb haben wir Erfolg. Bei uns kann jeder punkten, wir müssen nicht für andere Spielerinnen spielen, die dann jeweils 40 Punkte machen. Diese Ausgeglichenheit ist unser Trumpf", hat Wellers erkannt.

Ebenfalls bescheiden äußert sie sich auf die Frage, wo die Royals am Ende der Saison landen werden. "Ich traue mich nicht zu sagen: Wir werden Meister. Aber es wäre schon okay, wenn es so weiterläuft." Allerdings weiß sie genau, wie ihre Mannschaft den USC Freiburg am Sonntag (15 Uhr, Stadtgartenhalle) schlagen wird: "Wir werden sie überrennen, wie die anderen zuvor auch." "Mir war sofort klar, dass ich hierhin will."

Janina Wellers

über ihren ersten Besuch in Saarlouis

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