Schiedsrichter Schönes Ende eines schwierigen Jahres

Merzig-Wadern/Scheiden · Der Angriff auf einen Unparteiischen der Schiedsrichtergruppe Merzig sorgte im August für Schlagzeilen – und führte gar zu einem Streik. Klar, dass die Vorkommnisse ein Thema beim Jahresabschluss der Gruppe waren. Es gab aber auch andere.

 Beim letzten Lehrabend der Schiedsrichtergruppe Merzig wurden etliche Schiedsrichter für ihre langjährige Arbeit geehrt.

Beim letzten Lehrabend der Schiedsrichtergruppe Merzig wurden etliche Schiedsrichter für ihre langjährige Arbeit geehrt.

Foto: eb

Der letzte Lehrabend im Fußballjahr war für die Schiedsrichter der Gruppe Merzig mit Obmann Alfons Fries (SV Losheim) an der Spitze ein ganz besonderer. Statt trockener Theorie und Regelkunde gab es viel Lob und Dank sowie Ehrungen für langjährige Schiedsrichterkameraden – und das alles in geselliger Runde im Bürgerhaus in Scheiden.

In seinem Rückblick bedankte sich Fries primär für die gute Zusammenarbeit mit allen Schiedsrichterkameraden, aber auch mit Kreisschiedsrichterobmann Gerhard Bednorz, Kreislehrwart Thorben Rech sowie Gruppenlehrwart Heiner Müller

Kritische Worte zum Streik der Schiedsrichter, der aufgrund des tätlichen Angriffs eines Fußballfans auf den Schiedsrichter Sascha Dickmann von der Gruppe Merzig erfolgt war, konnte Fries nicht außen vor lassen. „Ob der gewünschte Effekt von diesem Streik erreicht wurde, soll jeder für sich entscheiden“, sagte Fries. Nachweislich zum Erfolg geführt habe laut Fries das interne Gespräch zwischen Schiedsrichterbehörde und Gerichtsbarkeit des Fußball-Verbandes. Das habe dazu geführt, dass nun nach Schiedsrichtermeldungen über unsportliche Ereignisse wesentliche höhere Geld- und Spiel-Strafen verhängt würden.

Die Schiedsrichter-Gruppe Merzig zählt derzeit 92 aktive Schiedsrichter, 18 haben die Gruppe aus unterschiedlichen Gründen verlassen, mit Thomas Berg, Florian Bohrer, Clemens Buchheit, Markus Großmann und Lukas Lorig sind fünf neue hinzugekommen. Die Gruppe hat 2898 Spiele im alten Jahr geleitet, 117 weniger als im Jahr zuvor. „Hier hat uns auch der Rückzug von 39 nicht mehr gemeldeten Mannschaften gegenüber dem Vorjahr getroffen“, begründete der Obmann den Rückgang. Fries monierte aber auch die Rückgabe von Spielansetzungen, die eine enorme Mehrarbeit bedeuten. „Fünfzehn Kameraden haben 20 und mehr Spiele zurückgegeben, was entschieden zu viel ist“, appellierte Fries an seine „Pappenheimer“.

Aktive Herrenspiele wurden 1068 (1234 im Vorjahr) geleitet, 1042 (972) bei der Jugend, 138 (146) bei den Frauen. Für die Schiedsrichter mit Gespann wurden 381 (370) Assistenten gestellt, 46 Beobachtungen von Nachwuchsschiedsrichtern wurden registriert. Hinzu kommen noch etwa 220 sonstige Spiele wie Schulmeisterschaften, Trainingsspiele oder Jugend trainiert für Olympia. „Von unseren 92 Schiedsrichtern waren aber nur 81 im abgelaufenen Zeitraum im Einsatz, mit einem Durchschnittsalter von knapp 43 Jahren“, listete Fries weiter auf.

Die Aushängeschilder der Gruppe sind Tobias Ewerhardy, der erst fünf Jahre dabei ist und mit 18 Jahren bereits Spiele in der Saarlandliga pfeift und in noch höheren Ligen als Assistent im Einsatz ist, sowie außerdem Noah Mertes, der mit 14 Jahren die Schiedsrichter-Prüfung ablegte und mit guten Leistungen zum Saisonbeginn in die Verbandsliga aufgestiegen ist. Ab der Rückrunde darf der jetzt 17-Jährige sogar Spiele in der Saarlandliga leiten.

Die meisten Einsätze hatten zu verzeichnen: Volker Langohr (195 Spiele), Volker Wolfanger (130), Axel Schneider (119), Tobias Ewerhardy (117) sowie Michelle Gottdang (94).

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