Fußball Italiener zittern und hoffen auf Immobile

Rom · Der viermalige Weltmeister trifft in den Playoffs auf Schweden. Letzte WM ohne die Azzurri war 1958.

Vor dem wohl wichtigsten Spiel in Italiens jüngster Fußball-Vergangenheit appellierte Daniele de Rossi an die Ehre seiner Mitspieler. „Ich will hoffen, dass keinem von uns die Beine zittern“, sagte der Nationalspieler. In den Playoffs geht es für die Squadra Azzurra um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland, heute ab 20.45 Uhr steht in Stockholm gegen Schweden das Hinspiel an. Ein „Makel für meine Karriere“ wäre es, sollte Italien scheitern, sagte de Rossi und sprach stellvertretend für die gesamte Mannschaft. Zum ersten Mal seit 1958 droht der viermalige Weltmeister eine WM zu verpassen. Der Druck auf das Team von Trainer Gian Piero Ventura, dessen Vertrag im Sommer bis 2020 verlängert worden war, ist enorm.

Eine Weltmeisterschaft ohne Italien? „Unvorstellbar“, hatte Team-Manager Gabriele Oriali gesagt. Auch weil die Italiener erst einmal diesen unbequemen Umweg gehen mussten, um an einer Endrunde teilzunehmen, steht das Duell mit den Skandinaviern im Mittelpunkt des Ausscheidungskampfes. In zwei Spielen wird sich nun entscheiden, ob sie einen der letzten Startplätze ergattern. Immerhin haben die Italiener einen kleinen Vorteil: Im Rückspiel am Montag in Mailand haben sie Heimvorteil.

Viele Hoffnungen ruhen dabei auf Lazio Roms Torjäger Ciro Immobile. Der ehemalige Bundesligaprofi von Borussia Dortmund beweist sich in der Serie A derzeit als unverzichtbar. „Bei Lazio erlebt er eine Saison an der Grenze des Ungeheuerlichen: 18 Tore in 15 Spielen“, lobte die „Gazzetta dello Sport“. Ventura setze darauf, dass „wuchtige Tore des 27-jährigen Stieres“ schnell für klare Verhältnisse sorgen. „Ich werde alles geben, es ist die wichtigste Herausforderung meiner Karriere“, sagte Immobile.

Italien war bis zur 0:3-Niederlage gegen Spanien im September in 56 WM- und EM-Qualifikationsspielen in Serie ungeschlagen geblieben und landete in der Qualifikations-Gruppe G nur auf Platz zwei. Die Demütigung bei den Iberern in Madrid versetzte Italien in panische Angst vor einem WM-Sommer als Zuschauer. Jetzt soll Immobile, der in Dortmund meist eine unglückliche Figur abgab, die Blamage vermeiden helfen und für ein glückliches Ende sorgen.

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