Italien bleibt Deutschland erspart

Paris · In Paris wurden am Samstag die Gruppen der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich ausgelost. Weltmeister Deutschland könnte erst im Viertelfinale auf einen Gegner treffen, der zum Favoritenkreis gehört.

Die Gegner und Spielorte der deutschen Nationalmannschaft stehen fest - in der Nacht nach der Auslosung begann im Lager des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Feinplanung für die Europameisterschaft 2016. "Ich bin weder hochzufrieden, noch unzufrieden. Wir nehmen es, wie es kommt", sagte Joachim Löw am Samstag in Paris . Der Bundestrainer will ab sofort "absolute Aufmerksamkeit" auf die Gruppengegner Ukraine, Polen und Nordirland richten. Für die letzten beiden Testspiele vor der EM sollen zwei Mannschaften ausgewählt werden, die eine ähnliche Spielweise wie die Gruppengegner haben.

Löw ist die günstige Konstellation für das am 10. Juni 2016 beginnende Turnier in Frankreich natürlich klar. Erst im Viertelfinale könnte auf Weltmeister Deutschland mit Spanien, Italien oder Belgien ein hochkarätiger Gegner warten. Am 12. Juni in Lille gegen die ukrainischen Defensivspezialisten, am 16. Juni im Pariser Stade de France gegen die Polen sowie am 21. Juni ebenfalls in Paris im Prinzenpark-Stadion gegen die Nordiren sollte es für Löw darum gehen, sich für die K.o.-Phase einzuspielen.

"Wir haben Glück gehabt, weil wir Italien nicht bekommen haben. Es ist eine machbare und ausgeglichene Gruppe, in der wir auf dem Papier Favorit sind", erklärte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff , der bei der Auslosung eine von vier "Losfeen" war. Als Gruppensieger wartet im Achtelfinale ein Dritter aus den Gruppen A, B oder F, die im erstmals 24 Teilnehmer umfassenden EM-Feld auch noch weiterkommen. Das wäre dann die Kategorie Albanien, Rumänien, Slowakei oder Island. Als Gruppenzweiter würde die deutsche Elf auf den Zweiten der Gruppe A treffen - möglicherweise die Schweiz.

Reinhard Rauball , Interimspräsident des DFB und Präsident des Bundesligisten Borussia Dortmund , warnt vor allem vor den Polen, die den Weltmeister schon in der Qualifikation für die EM in Frankreich geärgert und einmal auch bezwungen hatten. "Ich kenne sie gut. Und ich weiß, wie viel Schmerz sie uns zufügen können durch ihre Qualität", sagte Rauball zum erneuten Duell mit dem Nachbarland. Bierhoff fügte mit einem Lächeln hinzu: "Nordirland habe ich als Wunschgegner genannt, weil ich da mal einen Hattrick geschossen habe."

Nach den Erlebnissen rund um die Terror-Serie am 13. November gleich zweimal in Paris antreten zu müssen, ist eine besondere Situation für Löw und seine Mannschaft. "Das wird sicher nicht aus den Köpfen raus sein, was da alles passiert ist", sagte der Bundestrainer . Sportlich soll das keine Rolle spielen. Er denke nicht, "dass es ein Nachteil ist", in dem Stadion zu spielen, in dem seine Mannschaft vor einem Monat die Pariser Terrornacht miterlebt hatte. Sie verlor das Testspiel gegen Frankreich mit 0:2.

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Auf einen BlickDie Vorrunden-Gruppen bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich 2016:Gruppe A: Frankreich, Rumänien, Albanien, Schweiz. Gruppe B: England, Russland, Wales, Slowakei. Gruppe C: Deutschland, Ukraine, Polen, Nordirland. Gruppe D: Spanien, Tschechien, Türkei, Kroatien. Gruppe E: Belgien, Italien, Irland, Schweden. Gruppe F: Portugal, Island, Österreich, Ungarn. sid

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