Ismaik lässt die Löwen ins Nichts fallen

München · Investor verweigert Millionenzahlung, und der Traditionsverein wird zu den Amateuren durchgereicht.

 Investor Hasan Ismaik sorgte für das Aus von 1860 München – er zahlt nichtr mehr. Foto: Gebert/dpa

Investor Hasan Ismaik sorgte für das Aus von 1860 München – er zahlt nichtr mehr. Foto: Gebert/dpa

Foto: Gebert/dpa

schwarz hingen die Gewitterwolken über der Geschäftsstelle von 1860 München - und der große Donner folgte in einer historischen E-Mail. Um kurz nach 15.30 Uhr verkündete Investor Hasan Ismaik am Freitag, dass er dem Traditionsverein eine dringend notwendige Zahlung von rund zehn Millionen Euro verweigere. Die einst so stolzen und mittlerweile von Ismaik abhängigen "Löwen" werden in die Amateurklassen durchgereicht - wohin, das war zunächst unklar.

Am Dienstag war mit dem sportlichen Abstieg des TSV aus der 2. Fußball-Bundesliga ein neuer Tiefpunkt in der Vereinshistorie erreicht. Dass Ismaik drei Tage danach aber tatsächlich den Daumen senkt, ist für den deutschen Meister von 1966 noch viel schlimmer. Ohne die vom DFB im Rahmen der Lizenzierung verlangte Millionenzahlung ist eine Teilnahme an der 3. Liga nicht möglich.

Im Mai 2011 hatte der Geschäftsmann aus Abu Dhabi den TSV mit seinem Einstieg vor der Insolvenz bewahrt und von einer glorreichen Zukunft in Bundesliga und Champions League fantasiert. 2195 Tage später lässt er die Sechziger in die Niederungen des Amateurfußballs fallen. "Scheiß auf den Scheich! Scheiß auf sein Geld!", skandierten nach Bekanntwerden der Entscheidung Anhänger der Sechziger an der Grünwalder Straße.

Der Jordanier ist der Hauptanteilseigner und seit einiger Zeit praktisch der Alleinherrscher bei den "Löwen". Als Grund für die weitreichende Entscheidung gab der Milliardär an, dass seine jüngsten Forderungen vom Stammverein nicht umgesetzt worden seien.

Jetzt steht 1860 vor dem Nichts. Neben der sportlichen ist auch die organisatorische Zukunft im Stadtteil Giesing völlig offen. "Wir können nicht sagen, wie es weitergeht", äußerte Vizepräsident Heinz Schmidt. Den frei werdenden Platz in der 3. Liga könnte der SC Paderborn einnehmen. Der Verein gab am Freitag fristgerecht die Lizenzierungsunterlagen beim Deutschen Fußball-Bund ab.

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