Internet-Zensur: IOC-Pressechef erhebt Vorwürfe gegen Rogge

Peking. Die stillschweigende Billigung der chinesischen Internetzensur durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat zu einem Zerwürfnis unter den "Herren der Ringe" geführt. Der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, Michael Vesper, forderte IOC-Präsident Jacques Rogge auf, ein "deutliches Wort" mit den Olympia-Organisatoren zu reden

Peking. Die stillschweigende Billigung der chinesischen Internetzensur durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat zu einem Zerwürfnis unter den "Herren der Ringe" geführt. Der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, Michael Vesper, forderte IOC-Präsident Jacques Rogge auf, ein "deutliches Wort" mit den Olympia-Organisatoren zu reden. Allerdings könnte der IOC-Präsident selbst die Zensur abgesegnet haben, wie der Chef der IOC-Pressekommission, Kevan Gosper, in Peking andeutete. Es würde ihn wundern, wenn jemand diese Wende vollzogen habe, ohne Rogge "zumindest zu informieren", sagte Gosper. Dass sich die Regeln für die 25000 Journalisten geändert hätten, will Gosper erst in Peking erfahren haben. "Das ist sicher nicht, was wir den internationalen Medien garantiert haben, und widerspricht den normalen Bedingungen für die Berichterstattung von Olympischen Spielen", sagte Gosper. Die Entscheidung müsse auf "hoher Ebene" getroffen worden sein. Rogge selbst, der noch vor zwei Wochen "unzensierten" Zugang zum Internet versprochen hatte, wollte sich bei seiner Ankunft nicht äußern. dpa

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