Neuer Innenverteidiger der SV Elversberg Conrad weiß, wie Aufstieg geht

Elversberg · Der neue Innenverteidiger des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg warnt vor dem nächsten Gegner, dem Titelanwärter SSV Ulm.

Nur im Elfmeterschießen im Saarlandpokal-Finale gegen den FC Homburg versagten SVE-Neuzugang Kevin Conrad bisher die Nerven.

Nur im Elfmeterschießen im Saarlandpokal-Finale gegen den FC Homburg versagten SVE-Neuzugang Kevin Conrad bisher die Nerven.

Foto: Thomas Wieck

Wenn Kevin Conrad sich an Fußballspiele beim SSV Ulm erinnert, dann denkt er an nervige, enge und vor allem sehr schwere Spiele. „Viel unangenehmer kann ein Gegner kaum sein. In Ulm Punkte zu holen, das ist verdammt schwer. Selbst als wir mit Waldhof Mannheim souverän Meister wurden, haben wir in Ulm verloren. Die sind zu Hause einfach brutal aggressiv“, sagt Conrad. Der Königstransfer ist an diesem Samstag, 14 Uhr mit der SVE zu Gast beim SSV Ulm.

„Noch wohne ich mit meiner Frau und meinem Kind in einer Ferienwohnung. Ab Oktober ziehen wir in eine richtige Wohnung“, erzählt der Innenverteidiger. Sportlich ist er nach seinem Wechsel dagegen schon angekommen. Die SVE schnappte sich den Saarlandpokal und gewann am vergangenen Mittwoch das erste Ligaspiel gegen den FC Gießen mit 1:0. „Die Mannschaft hat enorme Qualität. Das ist schon Drittliga-Niveau und auf jeden Fall auf Augenhöhe mit den Mannheimern“, erklärt der 30-Jährige.

Conrad wurde 2019 Meister mit dem SVE Waldhof und stieg in die 3. Liga auf. In der vergangenen Saison spielten die Mannheimer lange um den Aufstieg in die 2. Liga mit. Conrad war bis zur Winterpause Kapitän und Stammspieler, doch danach fand er sich das ein oder andere Mal auf der Bank wieder. Er hatte öffentlich moniert, dass der Verein nicht mit den Spielern redet, deren Verträge auslaufen. Es gab danach internen Stress, und Conrad bekam kein Angebot für eine Vertragsverlängerung. „Für mich ist die Sache aber seit einem halben Jahr erledigt und vom Tisch“, sagt Conrad.

Die SVE baggerte schon mehr als ein Jahr am Abwehrspieler herum. In der SVE-Innenverteidigung gab es in der vergangenen Saison das ein oder andere Problem. Als klar war, dass Conrad in Mannheim keinen Vertrag mehr bekommt, schlugen SVE-Sportdirektor Ole Book und Trainer Horst Steffen sofort zu. „Wir waren schon länger in engem Kontakt. Unter Horst Steffen habe ich in Chemnitz mal zwei Wochen trainiert, gegen Ole habe ich selber auf dem Platz gestanden. Wir kennen uns“, sagt Conrad.

Beim TSV Hohebach in der Nähe von Künzelsau (Baden-Württemberg) begann Conrad im Alter von vier Jahren mit dem Fußball. „In der Familie meines Vaters und in der Familie meiner Mutter waren nur Fußballer. Da war schnell klar, in welche Richtung das geht“, erzählt der 30-Jährige. Den Großteil seiner Jugendfußballzeit verbrachte er bei der TSG Hoffenheim, zählte unter Ralf Rangnick zum Profikader und trainierte auch dort mit. „Ich habe in der Bundesliga gefühlt 1000 Mal auf der Bank gesessen und nie eine Chance bekommen. Aber es ist, wie es ist. Jetzt bin ich in Elversberg, und es gibt neue Ziele“, sagt er.

Nach Hoffenheim, dem Chemnitzer FC und Waldhof Mannheim ist die SVE die vierte Station von Conrad im Aktivenfußball. So gut wie überall war er erfolgreich. Das scheint auch in Elversberg so zu werden. Der 30-Jährige ist in der Innenverteidigung gesetzt. Das große Ziel der SVE ist der Aufstieg in die 3. Liga – und Conrad weiß, wie das geht. „Du musst die engen Spiele gewinnen, wie jetzt gegen Gießen. Mit Mannheim hatten wir trotz der souveränen Meisterschaft viele Spiele, die wir nur ganz knapp gewinnen konnten. Auf diese Siege kommt es letztlich an“, erklärt er. In Ulm muss Trainer Horst Steffen aller Voraussicht nach auf Offensivspieler Israel Suero verzichten. Der Spanier zog sich beim Auftaktsieg gegen den FC Gießen eine schmerzhafte Knöchelverletzung zu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort