Iniesta und die reine Männer-Mannschaft

Homburg. In dieser Woche war endlich der Sommer da. Doch nicht alle freuten sich. Bei 30 Grad Celsius stöhnten die Spieler des Fußball-Regionalligisten FC Homburg, als sie am Donnerstag nach zwei Stunden intensivem Training den Rasen am Erbacher Sportzentrum verließen. Am Nachmittag stand noch eine Einheit an. Gut eine Woche vor Saisonstart kennt Trainer Christian Titz kein Mitleid

 Neuzugang Carsten Lutz ist beim FCH auch ein Mann für die Standards. Ansonsten zieht er im Mittelfeld die Fäden. Foto: Hagen

Neuzugang Carsten Lutz ist beim FCH auch ein Mann für die Standards. Ansonsten zieht er im Mittelfeld die Fäden. Foto: Hagen

Homburg. In dieser Woche war endlich der Sommer da. Doch nicht alle freuten sich. Bei 30 Grad Celsius stöhnten die Spieler des Fußball-Regionalligisten FC Homburg, als sie am Donnerstag nach zwei Stunden intensivem Training den Rasen am Erbacher Sportzentrum verließen. Am Nachmittag stand noch eine Einheit an. Gut eine Woche vor Saisonstart kennt Trainer Christian Titz kein Mitleid. Auch Carsten Lutz war anzusehen, dass die Hitze ihren Tribut forderte. Trotzdem sagte der Neuzugang von Ligakonkurrent FSV Mainz II, es gäbe "nichts Besseres, als in der Sonne das zu tun, was Spaß macht - Fußballspielen".Der 19-Jährige, der auf der rheinland-pfälzischen Seite an der Grenze zu Baden-Württemberg beim SV Hagenbach begann und in Mainz von der B-Jugend an kickte, will in Homburg einen Neustart hinlegen, nachdem es in der FSV-Reserve zuletzt nicht gut gelaufen war. Da war einerseits eine langwierige Schambeinentzündung, nach der Lutz auch jetzt "noch nicht bei 100 Prozent" sei. Zum anderen musste der offensive Mittelfeldmann immer wieder auf die Bank, wenn Spieler aus dem Bundesliga-Kader in der Reserve spielten - was nicht selten geschah. "Ich habe vielleicht fußballerisch in Mainz nicht so große Fortschritte gemacht, dafür bin ich aber im Kopf gereift", sieht er auch positive Aspekte in den Rückschlägen. "Mainz hat gemeint, dass mein Potenzial so groß sei, dass ich zu schade wäre für auf die Bank", erzählt Lutz, wie es zur Trennung kam. Jetzt will er beim FC Homburg "in der Regionalliga Fuß fassen und zeigen, was ich kann".

Der 1,70 Meter große Lutz kann auch seine Schwächen klar benennen. "Mir wird vorgehalten, dass ich nicht so torgefährlich bin. Das muss ich verbessern. Und körperlich muss ich noch zulegen", sagt der eher schmächtige Spieler, dessen Idol der spanische Europameister Andres Iniesta vom FC Barcelona ist.

Den Übergang zum für diese Liga anspruchsvollen Trainings- und Spielsystem der Homburger hat Lutz gut gemeistert. Die neuen Spielformen halte er für "besser", außerdem "ist das hier eine reine Männer-Mannschaft. In Mainz war das eine U23". Lutz bezeichnet sich als "Familienmensch. Meine Familie ist ein ganz wichtiger Faktor, die mich immer unterstützt, aber auch mal bremst, wenn es sein muss".

Ist er zu Hause in Hagenbach, unternimmt er gerne etwas mit seinem älteren Bruder Christian, der noch in seinem Heimatclub kickt. Partys sind sein Ding nicht, erklärt Lutz, lieber verbringt er seine Zeit mit seiner Freundin Steffi, die kurz vor ihrem Abitur steht und für die er sich eigens in Homburg eine Wohnung gesucht hat, wie er sagt. rti

Der FC Homburg hat am Samstag sein letztes Testspiel gegen den Ligakonkurrenten KSV Hessen Kassel mit 0:2 verloren. Nach SZ-Infos hat der FCH die Stürmer Yannick Kakoko und Sebastian Piotrowski sowie den offensiven Mittelfeldspieler Patrik Ribeiro-Pais verpflichtet. Eine offizielle Bestätigung des Vereins steht noch aus.

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