Infantinos Reform-Idee für die Fußball-WM nimmt Formen an

Zürich · Fifa-Präsident Gianni Infantino will nicht nur mehr Teilnehmer für die Fußball-WM – der Schweizer glaubt auch, dass in Zukunft wieder mehrere Länder das Weltturnier gleichzeitig ausrichten sollten. Das gab es bisher nur 2002.

Mehr Teilnehmer, mehr Spiele, mehr Ausrichter? Fifa-Präsident Gianni Infantino schließt bei der Suche nach der besten Reform für die Fußball-Weltmeisterschaft die Vergabe an mehrere Länder nicht aus. Ein Land alleine könne die zuletzt auf den Tisch gebrachte "Mammut-WM" des Schweizers mit 48 statt 32 Teilnehmern kaum stemmen. "Stand heute gibt es sehr wenige Länder, die als WM-Gastgeber auftreten und alles Nötige organisieren könnten", sagte der Schweizer gestern: "Ich unterstütze die, die ihr gemeinsames Interesse bekunden." Zwei Ausrichter hatte es in der WM-Geschichte erst einmal gegeben: 2002 fand das Turnier in Japan und Südkorea statt.

Als erstes Turnier infrage kommt die WM 2026 - bei der alles anders werden soll. "Es ist ein Projekt, eine Idee - genauso wie bei der WM mit 40 Teilnehmern, die bereits auf dem Tisch liegt", sagte Infantino, der die Präsidentschaftswahl Anfang des Jahres auch deshalb gewonnen hatte, weil er den vielen kleinen unter den 211 Fifa-Nationen die Aufstockung der WM quasi versprochen hatte. Deshalb ist die Grundsatzentscheidung für die Reform eigentlich nur eine Frage der Zeit.

Bei Infantinos 48er-WM würde eine Art Vor-Qualifikation mit 16 Playoff-Spielen unmittelbar vor Beginn der Gruppenphase gespielt werden. In der starten wie gehabt 32 Teams. Die 16 besten Mannschaften der Welt wären sicher qualifiziert. Ein schwächeres sportliches Niveau befürchtet Infantino durch die zusätzlichen Partien (insgesamt wären es 80 Spiele) nicht. "Wir haben gesehen, dass eine Endrunde mit 32 Teams das Ideal ist", sagte der Fifa-Präsident. Die Playoffs würden "mehr Teams mehr Chancen" auf eine WM-Teilnahme einräumen und keinen großen Einfluss auf den Rahmenterminkalender haben.

Alle Gedankenspiele werden zunächst während der nächsten Sitzung des Fifa-Council am 13. und 14. Oktober in Zürich diskutiert, eine Entscheidung soll aber erst Anfang 2017 fallen.

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