In Zukunft schuldenfrei

Saarlouis. Es ist ruhig geworden rund um die Saarlouis Royals in den vergangenen Wochen. Das hat seinen Grund. Denn das, was sich derzeit tut, das passiert hinter den berühmten Kulissen

Saarlouis. Es ist ruhig geworden rund um die Saarlouis Royals in den vergangenen Wochen. Das hat seinen Grund. Denn das, was sich derzeit tut, das passiert hinter den berühmten Kulissen. Rückblende: Nur wenige Wochen nach dem zweiten Double der Vereinsgeschichte, dem Gewinn von Meisterschaft und Pokal, entzog die Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) dem Verein aus finanziellen Gründen die Bundesliga-Lizenz. Im Verlauf der Affäre, an deren Ende doch die Erteilung der Lizenz stand, entschied sich der TV Saarlouis, nicht mehr wie in der Vergangenheit mit der "Royals GmbH und Co. KG" zusammenzuarbeiten, da eine Verschuldung dieser Gesellschaft die Erteilung der Lizenz in Frage gestellt hatte.Mittlerweile liegt die Abwicklung des Spielbetriebs für die Damen-Bundesligamannschaft bei einer neuen Gesellschaft, der "MUT Sportmarketing GmbH" mit vier Gesellschaftern. Und die können noch gar nicht anders, als sich vorsichtig in der Materie zu bewegen. Denn die Gesellschaft befindet sich noch "in Gründung", bis sie offiziell im Handelsregister eingetragen ist. Vorher kann das Teilnahmerecht nicht vom TV Saarlouis auf diese GmbH übertragen werden, zumal die Liga der Übertragung noch zustimmen muss. Zudem halten sich die neuen Gesellschafter lieber im Hintergrund. "Es ist nicht unsere Aufgabe, in der Öffentlichkeit zu stehen", erklärt Dieter Therre und spricht seinen Mitgesellschaftern Mirko Mommenthal, Sascha Utta sowie Werner Fink, der als Vertreter des Gesellschafters TV Saarlouis mit dabei ist, aus der Seele. "Wir sind dafür zuständig, die Voraussetzungen zu schaffen, dass hier nachhaltig Basketball auf hohem Niveau gespielt werden kann", sagt der 47-Jährige. Er sieht die Gesellschafter als Finanzkontrolleure, die vorrangig darauf zu achten haben, dass "die Gesellschaft nicht in die Verlustzone gerät". Die Wirtschaftlichkeit stehe im Vordergrund. "Da müssen sportliche Aspekte auch mal hinten anstehen", sagt Therre.Ganz entschieden wehren sich die "Neuen" gegen Vorwürfe, die in verschiedenen Internetforen sowie im Umfeld des Vereins und der "alten" GmbH laut wurden und sich von "die Royals erliegen der Macht des Geldes" bis zu dem Begriff "feindliche Übernahme" erstreckten. "Da können wir nur den Kopf schütteln", sagt Mirko Mommenthal. "Ohne uns gäbe es keinen Bundesliga-Basketball in Saarlouis mehr." Das bestätigt Werner Fink: "Es hätte weiter Basketball gegeben, aber auf einem weit niedrigeren Level. Und dann wäre nicht abzusehen gewesen, wie es weitergegangen wäre. Wir waren es unseren Fans, dem Land, der Stadt und zuletzt uns selbst schuldig, alles zu unternehmen, um die Bundesliga hier zu retten."Außerdem gebe es in Saarlouis laut Dieter Therre "kein Produkt, das irgendwer übernehmen könnte". Er ergänzt: "Wenn es mit der alten GmbH weitergegangen wäre, wäre das für uns auch okay gewesen. Wir verdienen hier ja nichts." Vielmehr engagierten sich die Gesellschafter mit "Personal- und Geldleistungen sowie viel Herzblut". Die Royals seien zudem keine undurchsichtige Organisation, deren Mitglieder unter sich bleiben wollten. "Ganz im Gegenteil", sagt Mommenthal. "Wer mitarbeiten will, der ist willkommen." Doch ein wenig muss noch hinter den Kulissen passieren, bis diese Transparenz zum Tragen kommen kann. Nur über ein paar der Pläne kann die neue GmbH bereits jetzt Auskunft geben. Beispielsweise wird es einen hauptamtlichen Geschäftsführer geben, die Geschäftsstelle bleibt ebenfalls erhalten. Außerdem soll in der Gesamtorganisation einiges verändert werden. "Derzeit steht alles auf dem Prüfstand", sagt Therre. "Aber wir werden das erst alles angehen und dann an die Öffentlichkeit geben, wenn das Gesamtpaket geschnürt ist. Alles andere macht keinen Sinn. Die Fans können aber davon ausgehen, dass zum Saisonstart im September eine schlagkräftige Mannschaft auf dem Parkett steht." Die "neuen" Royals werden am Donnerstag, 19. August, ab 18 Uhr auf dem Kleinen Markt in Saarlouis vorgestellt. Bei einer Pressekonferenz präsentieren sich Trainer, Spielerinnen inklusive Neuzugänge sowie die Verantwortlichen des neuen Managements den Fans.

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