In Zukunft für Deutschland

Saarbrücken. Eigentlich ist Olga Konon in der ganzen Welt zuhause. "Ursprünglich komme ich aus Weißrussland. Aber ich habe noch Verwandte in Polen, in den USA . . . im Grunde in der ganzen Welt", sagt die Badmintonspielerin und lacht. Aber jetzt ihr neues Zuhause ist Deutschland - denn die 20-Jährige vom 1

 Die international für Polen startende Olga Konon vom 1. BC Bischmisheim kam bei den Bitburger Open in Saarbrücken im Dameneinzel bis ins Halbfinale. Foto: Becker & Bredel

Die international für Polen startende Olga Konon vom 1. BC Bischmisheim kam bei den Bitburger Open in Saarbrücken im Dameneinzel bis ins Halbfinale. Foto: Becker & Bredel

Saarbrücken. Eigentlich ist Olga Konon in der ganzen Welt zuhause. "Ursprünglich komme ich aus Weißrussland. Aber ich habe noch Verwandte in Polen, in den USA . . . im Grunde in der ganzen Welt", sagt die Badmintonspielerin und lacht. Aber jetzt ihr neues Zuhause ist Deutschland - denn die 20-Jährige vom 1. BC Bischmisheim hat sich dazu entschlossen, in Zukunft für die deutsche Nationalmannschaft aufzuschlagen. "Ich habe entfernte Verwandte in Deutschland, aber die kenne ich nicht", sagt Konon, die international noch für Polen antritt, "aber ich spiele hier im Club und kenne viele Leute. Ich fühle mich zuhause." 2006 ist sie nach Deutschland gekommen, vor einem Jahr ins Saarland zum 1. BC Bischmisheim. "Hier ist es echt schön. Wir haben viele Fans, im Verein ist jeder unterstützend und freundlich. Und das System hier ist super, das Badminton-Niveau ist gut und sehr professionell. Ich bekomme auch viel Hilfe, um besser zu werden", schwärmt Konon. Das kleine, gemütliche Saarland hat es ihr besonders angetan. "Große Städte sind schön, wenn man sie besichtigen will. Aber darin zu leben, das ist nichts für mich", meint sie, "hier ist die Natur schön, die Hallen sind super. Und es ist leicht, zu Turnieren zu reisen, weil man direkt in der Nähe von Frankreich oder Belgien ist."Bereits mit sechs Jahren hat Konon angefangen, Badminton zu spielen. Allerdings damals nur zum Spaß. Da ihre Eltern selbst Sportler waren, wollten sie ihre Tochter auch in einen Sportverein schicken. "Und die Badminton-Halle war bei uns gleich um die Ecke", erinnert sie sich, "ich wurde dann immer besser, und nach ein paar Jahren habe ich angefangen, Turniere zu spielen. Und später konnte ich einfach nicht mehr aufhören."Um besser zu werden, kam sie nach Deutschland. Und die Förderung hier hat gewirkt: 2008 qualifizierte sich Olga Konon für die Olympischen Spiele in Peking. "All die anderen Sportler zu sehen, das war schon ein gigantisches Ereignis", findet sie, "da fühlt man sich schon ein bisschen unter Druck gesetzt, aber auch stolz. Immerhin vertritt man sein Land." In Peking schaffte die Badmintonspielerin es bis ins Achtelfinale. Und für die nächsten Spiele 2012 nimmt sie sich noch mehr vor: "Ich denke, jeder Sportler will immer bessere Ergebnisse erzielen. Und ich will mich auf das für mich bestmögliche Niveau entwickeln." Und zwar für Deutschland. "Ich habe drei Wochen lang einen Deutschkurs gemacht", erzählt Olga Konon lachend, "es war sehr schwierig, fünf Stunden lang Deutsch zu sprechen und zu hören und dann noch Badminton zu trainieren. Vor allem die Grammatik ist sehr hart. Aber es wird bestimmt mit der Zeit besser." Jetzt hofft Olga Konon nur, dass sie die deutsche Staatsbürgerschaft schnell erhält, "immerhin nehme ich schon ab und zu am Training der Nationalmannschaft teil - und lerne fleißig Deutsch", sagt sie und grinst, "ich weiß nicht, wie lange es noch dauern wird, vielleicht ein paar Monate oder ein halbes Jahr. Aber ich bekomme ja auch die Unterstützung vom Verein. Ich freue mich schon darauf, schließlich lebe ich ja auch hier."

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