Angst vor Ansteckung In Nordkorea geht die Schweinegrippe um

Genf · Ein massiver Ausbruch der Schweinegrippe in Nordkorea bereitet der Weltgesundheitsorganisation WHO kurz vor den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Süden große Sorge. Nach WHO-Angaben wurden zwischen dem 1. Dezember und dem 16. Januar im Norden insgesamt 126 574 Grippefälle registriert. Bei 81 640 Fällen wurde das aggressive H1N1-Virus nachgewiesen. Nach offiziellen Angaben soll es bereits vier Todefälle gegeben haben, ein Erwachsener und drei Kleinkinder sollen gestorben sein.

In Südkorea werden insgesamt rund 3000 Sportler aus 90 Ländern zu den 23. Winterspielen in Pyeongchang erwartet. Zudem werden zahlreiche Olympia-Touristen aus aller Welt das Sportereignis besuchen. Es wird befürchtet, dass sich das Problem in Südkorea durch die Einreise nordkoreanischer Sportler, Offizieller und Fans verschärfen könnte. „Selbst wenn man die einreisenden Personen genauestens untersucht, können sie dennoch das Virus unentdeckt ins Land bringen", erklärte der Spezialist William Schaffner von der Vanderbilt-Universität in Nashville/Tennessee.

Im Gegensatz zum Norden sind die Vergleichszahlen aus Südkorea noch relativ gering. Demnach erkrankten zwischen dem 4. Dezember und dem 28. Januar 1250 Personen an der Schweinegrippe. Allerdings war die Zahl der Fälle von grippe-ähnlichen Symptomen extrem hoch. In der Woche zum 20. Januar wiesen 60 Prozent der Patienten entsprechende Symptome auf, in der Woche davor sogar 69 Prozent. In einer Erklärung des südkoreanischen Landwirtschaftsministeriums wurde zudem von einer besonders aggressiven Form der Vogelgrippe berichtet, die auf Geflügelfarmen und bei Wildvögeln in der Nähe der Hauptstadt Seoul festgestellt wurde. Seoul liegt rund 130 Kilometer vom Olympiaort Pyeongchang entfernt. Die Farmen wurden umgehend unter Quarantäne gestellt.

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