In Form, aber im Pech

Hamburg. Erst sorgte eine Badekappe für Ärger, dann eine Schraube für einen Platten - und dennoch war Jan Frodeno nach dem Triathlon-Spektakel in Hamburg bester Laune. "Die Form ist aufsteigend", stellte der Olympiasieger, der in Saarbrücken lebt und trainiert, am Samstag trotz des 43. Platzes beim WM-Rennen an der Alster zufrieden fest

Hamburg. Erst sorgte eine Badekappe für Ärger, dann eine Schraube für einen Platten - und dennoch war Jan Frodeno nach dem Triathlon-Spektakel in Hamburg bester Laune. "Die Form ist aufsteigend", stellte der Olympiasieger, der in Saarbrücken lebt und trainiert, am Samstag trotz des 43. Platzes beim WM-Rennen an der Alster zufrieden fest.Gerade diese Erkenntnis war für den 29-Jährigen drei Wochen vor der Olympia-Qualifikation in London entscheidend. "Mir hat mal jemand im ,Briefing' vor den Olympischen Spielen in Peking gesagt: Die Letzten werden die Ersten sein. Wenn das auf London zutrifft, wäre ich ganz happy", sagte er.

Lange hatte der Saarbrücker beim vierten von sieben Rennen der "World Championship Series" endlich einmal wieder vorne mitgemischt. Denn bisher lief in der Saison nur wenig. "Ich hatte schon gehofft, zu der goldenen Medaille aus Peking eine goldene aus Hamburg mitzunehmen", sagte Frodeno. "Doch dann gab es auf der letzten Runde auf dem Rad statt Gold ein Stückchen Stahl. Das hing mir dann leider zwischen Bremse und Vorderreifen."

Frodeno gab nicht auf - und die über 200 000 Zuschauer feierten ihn bei der weltgrößten Triathlon-Party dafür. "Ich habe das durchgezogen, was ich mir vorgenommen habe, und bin die ersten fünf Kilometer beim Laufen schnell angegangen. Die letzten fünf Kilometer habe ich dann genossen", sagte "Frodo".

Wenn sich das Pech von Hamburg allerdings am 7. August in London wiederholen würde, wäre Frodeno dann alles andere als gelassen. Denn dort werden die ersten beiden von drei Tickets für die Olympischen Spiele exakt ein Jahr später an gleicher Stelle vergeben.

Und eine Selbstverständlichkeit ist auch für den Goldmedaillen-Gewinner die Olympia-Qualifikation nicht. Die Konkurrenz im eigenen Lager ist stark. So überraschte in Hamburg Sebastian Rank mit Platz vier. Nach 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen lag er nur vier Sekunden hinter dem Sieger Brad Kahlefeldt aus Australien. "Ich bin mit dem vierten Platz superglücklich, weil es in den letzten Jahren in Hamburg nicht immer optimal gelaufen ist", sagte der 25 Jahre alte Rostocker. Jonathan Zipf aus Saarbrücken schaffte als Neunter ebenfalls den Sprung in die Top 10.

Für die anderen Olympia-Kandidaten der Deutschen Triathlon-Union (DTU) lief es durchwachsen: Maik Petzold aus Bautzen begnügte sich mit Rang 24. Christian Prochnow (Witten) wurde 31., Gregor Buchholz (Potsdam) gar nur 50.. Daniel Unger (Bad Saulgau) gab auf dem Rad auf. "Bei den anderen hätte man sich etwas mehr erwarten können", sagte DTU-Sportdirektor Wolfgang Thiel.

Vize-Meltmeister Steffen Justus hat wegen einer Virusinfektion auf einen Hamburg-Start verzichtet. "Die Letzten werden die Ersten sein."

Olympiasieger

Jan Frodeno

nach seinem Lauf

auf Platz 43

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