In der Schule wurde er von allen gehasst

Saarbrücken · David Hohs soll dem 1. FC Saarbrücken als Stammtorhüter Stabilität verleihen. Der 26-Jährige kam in der Sommerpause vom 1. FC Kaiserslautern. Dass er jetzt zwei Klassen tiefer spielt, sei für ihn kein Problem – im Gegenteil.

 Saarbrückens neuer Torwart David Hohs redet bei seinen Zielen nicht lange um den heißen Brei. Foto: Schlichter

Saarbrückens neuer Torwart David Hohs redet bei seinen Zielen nicht lange um den heißen Brei. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Da wo die Eins drauf steht, soll auch die Eins drinstecken - so sieht das zumindest David Hohs, der neue Torwart des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken . "Ich bin hierher gekommen, um mit dem FCS nach oben zu kommen", sagt Hohs, der für seinen Wechsel einen noch laufenden Vertrag beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern auflösen musste: "Saarbrücken ist ein Traditionsverein, der zwei Klassen höher spielen muss. Wir haben hochprofessionelle Trainingsbedingungen, und die Stadt gefällt mir."

Der 26-Jährige ist zwar in Leverkusen geboren, aber ein echt Kölsche Jung, er ist sogar Mitglied der Karnevalsgesellschaft Lechenicher Narrenzunft. "Ich bin im Kölner Norden groß geworden. Weil es aber verkehrstechnisch leichter war, nach Leverkusen zu kommen, haben mich meine Eltern nicht zum FC gebracht", erzählt Hohs und muss lachen, "dafür haben mich in der Schule alle gehasst."

Das Torwartspiel gelernt hat Hohs also unterm Bayer-Kreuz. Bis zur U19 durchlief er die Nachwuchsförderung des Bundesligisten. 2007 wechselte er zu Alemannia Aachen , 2012 zum 1. FC Kaiserslautern . Dort kam er zwar an Stammtorwart Sippel heran, aber eben nicht vorbei - ein Grund für den Wechsel, zumal die mangelnde Spielpraxis nicht ohne Folgen geblieben ist. "Ich merke schon, dass ich noch Rückstand habe. Aber mit jedem Training, mit jedem Testspiel, ja mit jeder Flanke wird es besser" , sagt der Rheinländer, der mit 1,85 Metern Größe nicht gerade zu den Riesen im Tor gehört, "deshalb musste ich schon immer mehr an der Sprungkraft und am richtigen Timing arbeiten."

Hohs ist beim Gespräch auf dem Sprung. Eine neue Küche muss ausgesucht werden, denn Freundin Linda und die beiden Hunde werden ab 1. August auch in Saarbrücken eine neue Heimat finden. "Ich brauche ein richtiges Zuhause. Einen Ort, wo ich nach dem Fußball Freizeit für den Kopf habe", sagt Hohs, der musikalisch vor allem auf die Red Hot Chili Peppers steht und mit Handicap 34 auch auf dem Golfplatz eine gute Figur macht. "Ich bin kein Wandervogel. Und wenn der erste Eindruck sich bestätigt, kann ich mir gut vorstellen, bis zum Ende meiner Karriere in Saarbrücken zu bleiben und mit dem FCS aufzusteigen."

Ob es schon in dieser Saison klappt, will er nicht versprechen: "Bei sieben Spielen allein im August ist es sehr wichtig, einen guten Start zu erwischen." Dazu gibt es beim Auftaktspiel in Homburg am 1. August ganz besondere Unterstützung: "Mein jüngerer Bruder Simon hat an dem Tag Geburtstag", erzählt Hohs, "er hat sich informiert und will unbedingt die Atmosphäre bei diesem Derby miterleben." Besonders ist für Hohs auch das Testspiel an diesem Samstag bei Viktoria Köln (11 Uhr, Sportpark Höhenberg). Vater Hans, der einen Bundesliga-Einsatz für den 1. FC Köln hatte, trug über 100 Mal das Trikot der Viktoria. Auch da will die neue Nummer eins zeigen, dass die Eins in ihm steckt.

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