In 250 Tagen zu Europas Krone BVB will sich von namhaften Gegnern nicht beirren lassenQual der Wahl und besondere Vorfreude bei Papadopoulos
München. Acht Gruppen, 32 Mannschaften, 125 Partien an 29 Spielterminen und exakt 250 Tage sind es vom ersten Anpfiff heute Abend bis zum Finale und der Pokalübergabe am 25. Mai 2013 im Londoner Wembleystadion. Die 21. Saison der Champions League scheint offen wie lange nicht mehr: Zu den üblichen Verdächtigen kommen zahlreiche Geheimfavoriten
München. Acht Gruppen, 32 Mannschaften, 125 Partien an 29 Spielterminen und exakt 250 Tage sind es vom ersten Anpfiff heute Abend bis zum Finale und der Pokalübergabe am 25. Mai 2013 im Londoner Wembleystadion. Die 21. Saison der Champions League scheint offen wie lange nicht mehr: Zu den üblichen Verdächtigen kommen zahlreiche Geheimfavoriten.
Rund 100 Millionen Euro hat Titelverteidiger FC Chelsea in neue Stars investiert. Da mit Didier Drogba und Raul Meireles nur zwei Stammspieler abwanderten, zählt das Team von Trainer Roberto Di Matteo erneut zum Favoritenkreis, auch wenn es in 20 Jahren noch kein Verein geschafft hat, den Titel zu verteidigen. Ligarivale Manchester United steht hingegen in der Pflicht, das blamable Vorrunden-Aus der vorigen Spielzeit vergessen zu machen. Mit den Zugängen Shinji Kagawa aus Dortmund und Torjäger Robin van Persie vom FC Arsenal soll die Saison, wie schon 2011, wieder im Finale von London enden - diesmal aber auch in Wembley mit einem Sieg.
Dort dominierte damals der FC Barcelona mit spielerischer Leichtigkeit. Auch ohne Pep Guardiola an der Seitenlinie gehören Lionel Messi und Co. wieder zu den Top-Favoriten, die Dominanz der vergangenen Jahre scheint allerdings etwas dahin. Grund dafür ist auch Rivale Real Madrid. Das Team um Sami Khedira und Mesut Özil sowie Weltstar Cristiano Ronaldo gewann vorige Saison bereits die Meisterschaft - 2013 soll die Champions League folgen. Trainer Jose Mourinho hofft auf seinen dritten Erfolg mit der dritten Mannschaft.
Von den italienischen Teilnehmern gab es in den letzten Jahren kaum Positives zu hören. Im vorigen Jahr ohne internationale Aufgaben, schlenderte Rekordmeister Juventus Turin ohne Niederlage zum Triumph in der Serie A. Auch Rivale AC Mailand, dreimaliger Gewinner der Königsklasse, hat durchaus Außenseiterchancen. Die Mannschaft um den gebürtigen Berliner Kevin-Prince Boateng, die sich vorige Saison im Viertelfinale als letztes italienisches Team aus dem Wettbewerb verabschieden musste, hat diesen Sommer einen großen Schnitt vorgenommen: Fast ein Dutzend Altstars verließen den Club, der überfällige Neubeginn kann durchaus von Erfolg gekrönt werden.
Ernstzunehmender Gegner ist auch Paris St. Germain: Mit fast 150 Millionen Euro ist der Scheichclub Top-Einkäufer des Sommers gewesen. Trainer Carlo Ancelotti hat seine Weltauswahl bekommen und steht nun in der Pflicht. "Ich wäre nicht hierhin gewechselt, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass PSG die Champions League gewinnen kann", sagt der schwedische Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic.
Der englische Meister Manchester City gab sich zwar etwas sparsamer als gewohnt, profitiert aber noch von den Investitionen der vergangenen Jahre. Zudem steht Trainer Roberto Mancini unter dem Druck, nach dem Vorrunden-Aus im vergangenen Jahr endlich auch auf europäischer Bühne den Sprung in die Spitzengruppe zu schaffen. Zu einem echten Überraschungs-Paket kann sich Zenit St. Petersburg entwickeln. Kurz vor Ende der Transferperiode holte Russlands Meister den Belgier Axel Witsel und den Brasilianer Hulk aus Portugal - für fast 100 Millionen Euro. Ganz gewiss ist Zenit mit den Verstärkungen auch für die Champions League eine Bereicherung.
Nach zwei Final-Niederlagen in den vergangenen drei Spielzeiten kann das Ziel von Rekordmeister Bayern München nur der zweite Titel nach 2001 sein. Die Investition in 40-Millionen-Mann Javier Martinez ist ebenfalls ein Zeichen für erhöhte Ansprüche an der Säbener Straße. Schon zum Auftakt gibt es eine Neuauflage des erfolgreichen Finals von 2001 gegen Valencia - vielleicht ein gutes Omen für die Bayern. dapd
Dortmund. Sternstunden auf nationaler Bühne, Lehrstunden auf internationalem Terrain - Borussia Dortmund will den einzigen Makel der beiden brillanten Meisterjahre ablegen. Nach zuletzt frühem Ausscheiden in der Europa League und der Champions League hoffen alle Beteiligten beim Fußball-Bundesligisten diesmal auf einen längeren Verbleib in der Königsklasse. Auch Trainer Jürgen Klopp gelobt Besserung: "Wir wollen was zeigen, sind einen Schritt weiter. Aber Erfahrung wird nicht in Flaschen abgefüllt und ausgeteilt, man muss sie machen."
Angesichts solch hochkarätiger Gruppengegner wie Real Madrid und Manchester City ist ein Heimsieg heute gegen Ajax Amsterdam Pflicht (20.45 Uhr/Sky). "Wenn wir nicht wieder Dritter oder Vierter in der Gruppe werden wollen, müssen wir dieses Spiel gewinnen", sagt Torjäger Robert Lewandowski.
Allerdings steht die Borussia beim achten Champions-League-Start vor einer schweren Aufgabe. Schließlich trifft sie auf die Meister aus England, Spanien und den Niederlanden. "In solch einer Gruppe werden Helden geboren", sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Der starke Auftritt beim 3:0 am Samstag gegen Bayer Leverkusen machte Mut. Im Gegensatz zu diesem Spiel dürfte der 17 Millionen Euro teure Einkauf Marco Reus wieder in die Startformation rücken. Ob dann noch Platz für Mario Götze bleibt, lässt Trainer Klopp offen. dpaPiräus. Nach dem vielversprechenden Bundesliga-Start nimmt Schalke 04 die Fußball-Festwochen voller Elan in Angriff. Gestern reiste das Team von Düsseldorf aus mit dem Charterflieger "LH 3580" nach Athen, heute steht das erste Gruppenspiel in der Champions League beim griechischen Meister Olympiakos Piräus an (20.45 Uhr/Sky), am Samstag folgt der Bundesliga-Hammer gegen Bayern München. "Wir haben jetzt sehr intensive Spiele - das ist doch toll", sagt Manager Horst Heldt.
Dass es im Georgios-Karaiskakis-Stadion schwerer wird zu gewinnen als am Samstag bei der SpVgg Fürth (2:0), ist jedem klar. Das kann die Vorfreude auf den Start der Königsklasse aber nicht trüben. Vor allem bei Schalkes Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos nicht, denn er trifft auf seinen Heimatverein. Bereits als 15-Jähriger debütierte er in der ersten griechischen Liga und spielte drei Jahre für Olympiakos.
Da keine schwerwiegenden Ausfälle zu beklagen sind, hat Trainer Huub Stevens nur die "unangenehme" Aufgabe, Spieler auf die Bank zu verbannen, die eigentlich gut in Form sind. Jefferson Farfán, Lewis Holtby, Julian Draxler oder Ibrahim Afellay - einer dieser Offensivkräfte wird wohl draußen bleiben müssen. dpa
Foto: dapd
Hintergrund
Spieler mit den meisten Einsätzen in 20 Jahren Champions League: 1. Raul 142 Einsätze, 2. Ryan Giggs 129, 3. Clarence Seedorf 125, 4. Paul Scholes und Iker Casillas jeweils 122, 6. Xavi und Roberto Carlos jeweils 120, 8. Thierry Henry 112, 9. Carles Puyol 110, 10. Paolo Maldini 109.
Erfolgreichste Torschützen: 1. Raul 71 Tore, 2. Ruud van Nistelrooy 56, 3. Lionel Messi 51, 4. Thierry Henry 50, 5. Andrej Schewtschenko 48, 6. Filippo Inzaghi 46, 7. Alessandro Del Piero 42, 8. Didier Drogba 39, 9. Cristiano Ronaldo 38, 10. Fernando Morientes 33. dapd