Immerhin Weltrekord

Stanford · Sabine Lisicki ist beim WTA-Turnier in Stanford früh ausgeschieden, beherrschte aber dennoch die Schlagzeilen. Der Berlinerin gelang der härteste Aufschlag im Damentennis – 211 Stundenkilometer bedeuten Weltrekord.

Sabine Lisicki nahm ihren Rekord überhaupt nicht zur Kenntnis. Ein paar Schlückchen aus der Trinkflasche, zweimal mit dem Handtuch über das Gesicht und die Arme gewischt - das Übliche halt, wenn im Tennis die Seiten gewechselt werden. Dabei war Lisickis Punkt zur 6:5-Führung im ersten Satz gegen die Serbin Ana Ivanovic in Stanford alles andere als üblich. 131 Meilen pro Stunde stand auf der elektronischen Anzeige, das entspricht 211 Kilometern pro Stunde: Weltrekord im Damentennis.

Zum Sieg reichte der Rekord, der noch nicht mal ein Ass war, allerdings nicht. Lisicki verlor das Match gegen Ivanovic mit 6:7 (2:7), 1:6. "Naja, wenigstens habe ich den Weltrekord für den schnellsten Aufschlag auf der Tour gebrochen", sagte die Berlinerin anschließend - der Sieg gegen die ehemalige Nummer eins der Welt wäre ihr vermutlich lieber gewesen. Lisickis Fed-Cup-Kollegin Andrea Petkovic war die erste, die zum Rekord gratulierte: "131 Meilen pro Stunde? Das ist nicht dein Ernst."

Lisicki übertraf mit ihrem Aufschlag den bisherigen Rekord der Amerikanerin Venus Williams (208 km/h). "Dass sie gute und schnelle Aufschläge kann, wissen wir", sagte Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner , die außerdem einräumte, dass "man gegen Ivanovic auch mal verlieren darf". Vor wenigen Wochen in Wimbledon hatte Lisicki die Serbin in der dritten Runde noch in drei Sätzen geschlagen. "Ich muss gar nicht so viel an meinem Spiel ändern, wie ich dachte, um auf Hartplätzen erfolgreich zu sein", hatte Lisicki im Hinblick auf die anstehende US-Tour gesagt.

Ein bisschen was aber schon noch, denn in Stanford hatte die 24-Jährige ihrer zwei Jahre älteren Gegnerin vor allem im zweiten Satz nicht viel entgegen zu setzen. Bei den US Open (25. August bis 7. September) muss mehr funktionieren als nur der Aufschlag, will Lisicki zum zweiten Mal nach 2011 das Achtelfinale im Big Apple erreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort