Immer wieder Messi

Zürich · Argentiniens Superstar Lionel Messi ist zum fünften Mal zum Weltfußballer des Jahres gewählt worden. Für die deutschen Weltmeister gab es bei der großen Fifa-Gala in Zürich fast nichts zu holen.

Lionel Messis Rekordsammlung von Goldenen Bällen wird immer größer: Der argentinische Superstar ist für sein Traumjahr 2015 zum fünften Mal zum Weltfußballer gewählt worden. Der 28 Jahre alte Torjäger vom FC Barcelona setzte sich gegen den Vorjahressieger und dreimaligen Ballon-d'Or-Gewinner Cristiano Ronaldo (30) und seinen Teamkollegen Neymar (23) durch. Allerdings würde der Superstar seine Rekordsammlung von Goldenen Bällen sofort wieder eintauschen - gegen den deutschen WM-Titel.

"Ich versuche jedes Jahr, mein Bestes zu geben und mich selbst zu überbieten", sagte Messi im Zürcher Kongresshaus: "Ich bin sehr stolz auf das, was wir erreicht haben. Das ist wieder eine große Ehre für mich und mehr, als ich mir jemals erträumt habe." Aber wenn er zwischen seinen fünf Weltfußballer-Trophäen und einem WM-Titel wählen könnte, gab Messi zu, würde er sich "natürlich" für die Weltmeisterschaft entscheiden. 2014 hatte der kleine Argentinier das WM-Finale gegen Deutschland verloren (0:1).

Zum weltbesten Spieler bestimmt wurde der Ausnahmekönner der Katalanen von den Nationaltrainern und Kapitänen der Fifa-Mitgliedsverbände sowie einer Auswahl internationaler Journalisten. Mit Barcelona hatte Messi im vergangenen Jahr fünf Titel gewonnen, darunter das Triple. Dauerrivale Ronaldo (Real Madrid ) gewann nicht einen einzigen Pokal. Die beiden hatten die Auszeichnung in den vergangenen sieben Jahren untereinander aufgeteilt.

Als beste Fußballerin der Welt wurde erwartungsgemäß US-Nationalspielerin Carli Lloyd geehrt (33), die sich nach ihrem Hattrick binnen 13 Minuten im WM-Finale gegen Japan im Sommer (5:2) gegen die inzwischen zurückgetretene DFB-Nationalspielerin Celia Sasic (27), die bei dieser Gelegenheit verriet, dass sie Nachwuchs erwartet, und die japanische Vize-Weltmeisterin Aya Miyama (30) durchsetzte. Welttrainer 2015 wurde Barca-Coach Luis Enrique (45), nicht Bayern-Trainer Pep Guardiola (44). Als beste Trainerin einer Frauenmannschaft wurde US-Weltmeisterin Jill Ellis (49) ausgezeichnet.

Für Sasic war allein die Teilnahme an der Gala in Zürich eine "Riesenehre". Europas Fußballerin des Jahres 2015, die nach der WM im vergangenen Sommer mit nur 27 Jahren ihre Laufbahn im Profifußball beendet hatte, habe es "nie gewagt davon zu träumen, eines Tages hier zu sein", sagte Sasic: "Das erlebt man nicht alle Tage." Dass sie demnächst Mutter wird, sei aber genauso toll: "Da kommt eine andere Herausforderung auf mich zu, da freue ich mich sehr drauf. Dafür gibt es keine Trophäe."

Weltmeister-Torwart Manuel Neuer (29/Bayern München) schaffte es in die von Tausenden Profis aus aller Welt gewählte Weltauswahl. An den Feierlichkeiten nahm er nicht teil - das Trainingslager in Katar hatte Vorrang.

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