Basketball-Bundesliga der Frauen Im Moment noch wenig königlich

Saarlouis · Saarlouis Royals kommen in der Basketball-Bundesliga nicht in Schwung. Auch das erste Heimspiel gegen Nördlingen ging verloren.

 Die Saarlouiserin Maaja Bratka (Mitte) zieht hier gegen Nördlingen zum Korb. Insgesamt zeigten die Royals aber eine überschaubare Leistung. Den eigenen Ansprüchen hinkt die Mannschaft derzeit deutlich hinterher.

Die Saarlouiserin Maaja Bratka (Mitte) zieht hier gegen Nördlingen zum Korb. Insgesamt zeigten die Royals aber eine überschaubare Leistung. Den eigenen Ansprüchen hinkt die Mannschaft derzeit deutlich hinterher.

Foto: Ruppenthal

Eigentlich wollten die Bundesliga-Basketballerinnen der Saarlouis Royals mit einem verstärkten Aufgebot um den Titel in der DBBL mitspielen. Doch nach der verpatzten Heimpremiere am Samstag gegen die BG Donau-Ries aus Nördlingen sieht sich das Team von Trainer Hermann Paar erst einmal mit einem kompletten Fehlstart konfrontiert: Vor rund 500 Zuschauern in der Saarlouiser Stadtgartenhalle unterlagen die Royals den Gästen mit 79:87 (43:40) und verloren nach dem 68:75 in Herne und dem Pokal-Aus am Mittwochabend mit 67:77 bei Vizemeister Keltern auch ihr drittes Plichtspiel der Saison.

„Ich bin ein bisschen ratlos“, sagte Aufbauspielerin Levke Brodersen nach der unerwarteten Schlappe gegen die Bayern, die zuvor in acht Duellen mit den Royals sieben Mal den Kürzeren zogen: „Wir haben es nicht geschafft, die Intensität unseres guten Starts beizubehalten. Das müssen wir selbstkritisch hinterfragen. Es ist eher ein mentales Problem“, meinte die 22-Jährige. Der Start ins erste Heimspiel war vielversprechend verlaufen. Brodersen führte glänzend Regie, die vier Mitstreiter in der Startformation machten die Punkte: Nach 18 Sekunden glückte Neu-Centerin Nadjeschda Ilmberger der erste Heimkorb der Saison. Sabine Niedola, mit 19 Zählern beste Royals-Schützin, die neue Kanadierin Paige Crozon und Magaly Meynadier trafen zum 10:2.

Da Ilmberger früh zwei Fouls kassierte, durfte mit Maaja Bratka dann früh ein weiterer Neuzugang aufs Parkett. Die Estin führte sich mit sechs Punkten in Folge zum 16:6 klasse ein, danach verbuchte auch Angela Tisdale sechs Zähler am Stück. Die US-Amerikanerin war eigentlich nur noch für das Trainerteam vorgesehen. Nach dem Fehlstart wurde Tisdale nun reaktiviert und schien mit den Royals 105 Sekunden vor Ende des ersten Viertels mit 24:9 voll auf Kurs.

Doch die Saarlouiser Herrlichkeit war von begrenzter Dauer. Nördlingen blies zur Aufholjagd, kam nach zehn Minuten auf 19:28 heran und fand dank eines 8:0-Laufs Anfang des zweiten Viertels ins Spiel zurück. Paars Laune an der Linie wurde mit jeder Aktion schlechter. „Was ist mit euch los?“, stauchte der Trainer seine Spielerinnen zusammen. Die bekamen vor allem Nördlingens US-Amerikanerin und Topschützin Jennifer Schlott (25 Punkte) und die Kanadierin Kimberly Pierre-Louis (21) nicht in den Griff. „Wir haben gut begonnen, machen den Gegner durch dumme Fouls und Unkonzentriertheiten aber wieder stark. Im Moment ist jeder zu sehr mit sich selbst beschäftigt“, sagte Paar.

Aus dem offenen Schlagabtausch nach der Pause nahm Nördlingen eine 62:60-Führung mit ins Schlussviertel, wo sich die Gäste absetzten. „Die Energie war hintenraus wieder da, zwischendrin hat sie uns aber komplett gefehlt“, kritisierte Paar. Neu-Centerin Ilmberger befand selbstkritisch: „Nach dem starken Auftakt waren wir nicht mehr aggressiv genug, haben uns auf dem Vorsprung ausgeruht. Es reicht auch nicht, immer nur Sabine den Ball zu geben. Alle Neuzugänge können viel besser spielen.“

Sicher der richtige Ansatz, um es am Tag der Deutschen Einheit ab 15 Uhr im Heimspiel gegen den TK Hannover besser zu machen. „Wir müssen zusehen, dass wir den Rhythmus finden. Mit Hannover treffen wir auf ein ausgereiftes Team, das stärker als Nördlingen einzuschätzen ist. Wir müssen noch mehr zusammenrücken“, gab Paar die Marschroute vor: „Heute dürfen wir uns alle schlecht fühlen, aber dann muss es weitergehen. Das Pokalspiel gegen Keltern hat gezeigt, dass wir besser spielen können.“

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