Pferdesport Im Hauptrennen platzt bei Pecheur der Knoten

Saarbrücken/Güdingen · Am Feiertag pilgerten zahlreiche Zuschauer auf die Rennbahn an der deutsch-französischen Grenze.

 Der Saarbrücker Jockey Maxim Pecheur setzte sich im Hauptrennen des Tages in Güdingen auf Forever Adventure vor der Konkurrenz durch.

Der Saarbrücker Jockey Maxim Pecheur setzte sich im Hauptrennen des Tages in Güdingen auf Forever Adventure vor der Konkurrenz durch.

Foto: Andreas Schlichter

Zu einem Pferderennen gehören Wetten, aber natürlich auch Hüte. Es soll sogar vorkommen, dass manche der weiblichen Gäste kein einziges Pferderennen verfolgen, sondern ausschließlich das Ziel haben, selbst gesehen zu werden – mit einem möglichst ausgefallenen Hut. So geht es jedenfalls jedes Jahr beim traditionellen Pferderennen im englischen Ascot zu. Beim ältesten und berühmtesten Rennen in England ist der Hut auch Pflicht – nicht nur bei der Queen. Beim gestrigen dritten Renntag des Jahres, dem 28. Internationalen Saarlandpreis und dem 8. Tag der Saarwirtschaft, veranstaltet vom Rennclub Saarbrücken, sind Hüte zwar noch keine Pflicht. Die ein oder andere extravagante Kopfbedeckung war unter den laut Veranstalter knapp 10 000 Zuschauern auf der Pferderennbahn in Saarbrücken-Güdingen trotzdem zu finden.

Am Feiertag Mariä Himmelfahrt sind Galopprennen in Güdingen Tradition. Dieser Termin ist seit Jahren fest im deutschen Turfkalender verankert und zählt für den Rennclub als Höhepunkt der Saison, da er aufgrund des Feiertages im Saarland Alleinveranstalter in der Bundesrepublik ist. „Bestes Wetter, viele Zuschauer – was will man mehr haben?“, freute sich Präsident Ulrich Heinz. „Die Bahn ist gut gefüllt und befindet sich in einem ausgezeichneten Zustand“, ergänzte Werner Schmeer, Vorsitzender Pferderennsport. Doch nicht nur die sommerlichen Temperaturen begeisterten den Präsidenten. Den zahlreichen Besuchern wurden an diesem Nachmittag sechs Galopp- sowie drei Trabrennen geboten – und die meisten waren gut besetzt.

Das Hauptrennen des Tages war der „Internationale Große BMW-Saarlandpreis“, der in diesem Jahr zum vierten Mal als Ausgleich II über die 1900 Meter ausgetragen wurde und mit 15 000 Euro dotiert war. Und das blieb am Ende in saarländischer Hand. Lokalmatador und Vorjahressieger Maxim Pecheur (Gestüt Röttgen in Köln), der in seiner Heimat besondere Sympathien beim Publikum genießt, startete auf der Stute „Forever Adventure“ direkt schnell ins Rennen und diktierte das Geschehen. In am Ende genau zwei Minuten und mit deutlichem Vorsprung kam er vor Sibylle Vogt auf „Laquyood“ über die Ziellinie – sein erster Sieg an diesem Tag. „Auf der Heimatbahn zu reiten, ist etwas Besonderes für mich, und es ist eine ganz andere Motivation. Mein Plan ist voll aufgegangen. Forever Adventure ist ein tolles Pferd, das viel Vertrauen schenkt“, strahlte der 27-Jährige nach dem Rennen über beide Ohren. Viel Zeit zu plaudern hatte er allerdings nicht. Kurz darauf saß er beim nächsten Galopprennen erneut im Sattel. Insgesamt fünf Mal trat er bei diesem Renntag an.

Eine, die sich ebenfalls freuen konnte, war Amateurreiterin und Besitztrainerin Selina Ehl aus Honzrath. Beim fünften Rennen sicherte sich die Saarländerin auf dem Wallach „Nobel Fighter“ den Sieg. „Das hat heute alles super gepasst“, freute sich Ehl bei der Siegerehrung.

Der Wettumsatz lag am Ende des Tages bei 102 633,99 Euro, davon waren 53 633,09 Euro Außenwetten. Die originellsten Kopfbedeckungen wurden am Ende des Tages in Saarbrücken übrigens auch ausgezeichnet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort