Im Fußball-Nationalteam tobt ein neuer Machtkampf

Hamburg. "Von den Aussagen von Michael Ballack bin ich total überrascht. Dass er nun über die Medien solch kritischen Töne äußert, verwundert und enttäuscht mich", sagte Bundestrainer Joachim Löw in einer vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Dienstag verbreiteten Stellungnahme. "Als Kapitän ist er ein wichtiger Ansprechpartner für mich und daran wird sich auch nichts ändern

Hamburg. "Von den Aussagen von Michael Ballack bin ich total überrascht. Dass er nun über die Medien solch kritischen Töne äußert, verwundert und enttäuscht mich", sagte Bundestrainer Joachim Löw in einer vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Dienstag verbreiteten Stellungnahme. "Als Kapitän ist er ein wichtiger Ansprechpartner für mich und daran wird sich auch nichts ändern. Aber die Aufstellung und die Personalpolitik ist in letzter Konsequenz die Entscheidung von mir und meinem Trainerteam."Ballack hatte zuvor in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) den Umgang mit dem im DFB-Team zuletzt auf die Ersatzbank verbannten Torsten Frings kritisiert. Auf die Frage, ob Löw Frings schon abgeschrieben habe, hatte Ballack geantwortet: "Das weiß ich nicht. Aber wenn man einen nicht mehr will, sollte man das ehrlich ansprechen. Respekt und Loyalität ist doch das Wenigste, was man als verdienter Nationalspieler erwarten kann." Als Beispiel nannte er den Konkurrenzkampf zwischen Oliver Kahn und Jens Lehmann, den Kahn nach Meinung Ballack "nie gewinnen" konnte. Der Kapitän weiter: "Ich hoffe, dass ich mit meiner Vermutung in der Personalie Frings Unrecht habe." Ballacks Vorpreschen ging auch Zwanziger zu weit: "Wenn man glaubt, was in Zukunft noch besser machen zu können, empfehle ich allen, sich mit dem Bundestrainer auszutauschen und nicht über die Medien mit ihm zu reden", erklärte der DFB-Boss.Ballack zeigte sich zudem irritiert, dass Löw sich nach seiner Operation an beiden Füßen nicht gemeldet habe: "Das überrascht mich schon, weil es bisher immer anders war." Knapp einen Monat nach dem offiziell beendeten Zwist zwischen Ballack und DFB-Teammanager Oliver Bierhoff ist in der DFB-Auswahl damit der nächste öffentlich ausgetragene Disput ausgebrochen. dpa

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