Handball Im elften Versuch hat es geklappt

Hamburg · Die Handballer der Rhein-Neckar Löwen beenden Fluch und gewinnen DHB-Pokal.

 Endlich: Die Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen feiert den Pokalsieg. Im Finale gewannen die Löwen gegen Hannover mit 30:26.

Endlich: Die Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen feiert den Pokalsieg. Im Finale gewannen die Löwen gegen Hannover mit 30:26.

Foto: dpa/Axel Heimken

Trainer Nikolaj Jacobsen sprang wild jubelnd der Fan-Kurve entgegen und brüllte seine Freude euphorisiert bis unter die Hallendecke, der überragende Andy Schmid verdrückte Tränen der Freude: Als das Trauma überwunden war und die Rhein-Neckar Löwen erstmals den DHB-Pokal gewonnen hatten, brachen beim neuen Champion alle Dämme.

„Es ist ein überragendes Gefühl. Das kann man gar nicht beschreiben“, sagte Spielmacher Schmid. Der Kapitän rang nach dem 30:26 (13:11) im Endspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf nach Worten. Zehn Mal hatten es die Löwen zuletzt vergeblich in der Hansestadt versucht, von einem Final-Four-Trauma war längst die Rede. Im elften Anlauf klappte es. Endlich.

„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin so erleichtert“, sagte Jacobsen. Der Trainer wusste, bei wem er sich in erster Linie zu bedanken hatte: Schmid, der auch zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, avancierte gestern zum Pokalhelden. Als es nämlich für den großen Favoriten zu Beginn der zweiten Halbzeit kurzzeitig eng zu werden drohte, zeigte der Spielmacher seine ganze Klasse und erzielte alle seine acht Treffer im zweiten Durchgang. „Niko hat gesagt, dass er mich jetzt braucht in der zweiten Halbzeit“, erklärte Schmid lapidar.

Als Bundesliga-Tabellenführer winkt dem Team von Jacobsen nun auch der Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und Pokal. „Das ist unglaublich und tut allen im Verein richtig gut. Ein Finale gewinnt man nicht einfach so im Vorbeigehen“, sagte Nationalspieler Patrick Groetz­ki, der sechs Mal traf. Bissig, leidenschaftlich, bärenstark – die Löwen, zuletzt fünf Mal im Halbfinale gescheitert, lieferten in der Hansestadt ein perfektes Wochenende und verdienten sich die Pokal-Party redlich. Nach dem überraschend deutlichen 31:24-Erfolg im Halbfinale gegen den SC Magdeburg am Vortag zeigte der Liga-Dominator der letzten Jahre auch gestern seine ganze Klasse.

Vor allem mit ihrem aggressiven 6:0-Abwehrbollwerk stellten Nationalspieler Hendrik Pekeler und Co. die Niedersachsen vor erhebliche Probleme. Dahinter parierte Torhüter Andreas Palicka zunächst einen Ball nach dem anderen. Und im Angriff war es in erster Linie der isländische Oldie Alexander Petersson, der nach ausgeglichener Anfangsphase den Unterschied ausmachte. Und als es in der zweiten Hälfte kurz eng wurde, drehte Schmid auf.

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