Im Derby gegen den FCS soll der nächste Sieg folgen

Homburg · Der Fußball-Regionalligist FC Homburg hat seine Negativserie durchbrochen und blickt trotz des Abstiegskampfs optimistisch auf die nächsten Partien.

In der 69. Minute der Regionalliga-Partie zwischen dem FC Homburg und Astoria Walldorf war die Spannung im Homburger Waldstadion am Freitagabend kaum noch auszuhalten. Viele der 1055 Zuschauer hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen. Timo Cecen stand schon über eine Minute lang bereit, um den von Jonas Kiermeier verursachten Handelfmeter auszuführen. Der Walldorfer, der für die Aktion die Rote Karte sah (einer von insgesamt drei Platzverweisen für die Gäste), ließ sich extrem viel Zeit, bis er endlich den Platz verlassen hatte. Zu diesem Zeitpunkt lag der FCH nach einem Elfmetertor von Marcel Carl in der 61. Minute 0:1 zurück.

Jedem war klar, dass bei einem Fehlschuss vielleicht schon alle Hoffnungen auf den Klassenverbleib dahin sein könnten. Bei FCH-Vorstandschef Herbert Eder schlug sogar der Kreislauf Kapriolen: "Bei dem Elfer hatte sich mein Puls vervierfacht." Doch Cecen blieb cool, erlöste seinen Vereins-Chef und versetzte das Stadion mit seinem Treffer zum 1:1 in Ekstase. "Es hat ein bisschen länger gedauert. Da hab' ich mir gedacht: Komm, hau ihn einfach rein. Dann haben wir noch Zeit, das Spiel zu drehen. Und so war es dann auch", schilderte Cecen die Situation, die den FCH zurück ins Spiel brachte. Als Manuel Fischer dann in der 74. Minute nach einer großartigen kämpferischen Vorarbeit von Kai Hesse den 2:1-Siegtreffer gegen Astoria erzielte, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. "Ich hatte vorher nicht so viele Möglichkeiten. Da war es wichtig, dass ich der Mannschaft etwas geben konnte. Letzten Endes ist es scheißegal, wie der Sieg zustande kam", sagte der bis zu seinem Tor kaum in Erscheinung getretene Fischer und strahlte dabei aus allen Poren.

Neu-Trainer Jürgen Luginger, der seit seinem Amtsantritt als Nachfolger des entlassenen Jens Kiefer vor allem das Selbstvertrauen der Spieler stärken wollte, hat offensichtlich die richtigen Hebel umgelegt. "Man hat gesehen, dass die Mannschaft heute einfach nicht verlieren wollte. Deshalb haben wir uns den Sieg auch am Ende verdient", freute sich der Trainer über den starken Einsatz seiner Truppe. Dass dabei vor allem im Spiel nach vorne noch einiges unrund läuft, sah Luginger auch der knappen Personaldecke geschuldet: "Wir haben personell keine so große Wahl, als dass wir offensiver spielen könnten." Wohl auch deshalb wollte Luginger primär die Defensive stärken. "Wenn man hinten nichts zulässt, kann man auch mit einem Tor in der 80. Minute gewinnen", hatte er bereits bei seiner Vorstellung gesagt.

Durch den 3:1-Sieg der SV Elversberg gegen den direkten FCH-Konkurrenten FK Pirmasens sind die Grün-Weißen mit nun 38 Punkten in der Tabelle am FKP (36) vorbeigezogen und liegen nun auf dem ersten möglichen (und durchaus wahrscheinlichen) Abstiegsplatz 14. Den rettenden Platz 13 belegen die Stuttgarter Kickers, die am Sonntag den FC Nöttingen mit 6:0 besiegten, ein Spiel mehr absolviert haben, punktgleich sind, aber ein deutlich besseres Torverhältnis haben.

Wenn der Abstiegskampf der Regionalliga Südwest am kommenden Samstag um 14 Uhr weitergeht, erhält die ohnehin extrem spannende Konstellation noch einmal besondere Brisanz. Dann geht es für den FCH nach Völklingen zum Derby gegen den 1. FC Saarbrücken. Danach steht das direkte Duell mit Pirmasens auf dem Programm. Zum Abschluss muss der FCH zur Teutonia Watzenborn-Steinberg. FCH-Sportvorstand Angelo Vaccaro war nach dem Willensakt, den die Mannschaft gegen Walldorf gezeigt hat, guter Dinge: "Für den Kopf war es immens wichtig, dass wir das Spiel gedreht haben. Die Jungs haben super gekämpft. Das war erst der erste Schritt. Aber wenn wir so kämpfen, mache ich mir für die nächsten Spiele keine Sorgen."

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