Illtal dominiert Saarlouis

Eppelborn. Wie es nunmal so ist im Saarland: Man läuft sich hier und dort immer mal wieder über den Weg und "schwätzt e bissje". Vergangene Woche so geschehen zwischen HFI-Kapitän Sebastian Hoffmann und HGS-Coach Dirk Mathis auf dem Campus der Saarbrücker Universität

 Verteidigt am Rande des Erlaubten: Marcel Liebertrau von den HF Illtal (Mitte, Nummer 14) siegte mit seiner Mannschaft vor vollem Haus mit 29:23 gegen die HG Saarlouis II. Foto: Horst Klos

Verteidigt am Rande des Erlaubten: Marcel Liebertrau von den HF Illtal (Mitte, Nummer 14) siegte mit seiner Mannschaft vor vollem Haus mit 29:23 gegen die HG Saarlouis II. Foto: Horst Klos

Eppelborn. Wie es nunmal so ist im Saarland: Man läuft sich hier und dort immer mal wieder über den Weg und "schwätzt e bissje". Vergangene Woche so geschehen zwischen HFI-Kapitän Sebastian Hoffmann und HGS-Coach Dirk Mathis auf dem Campus der Saarbrücker Universität. Bei dem "Schwätzje" ließ der Trainer seinen Gegner wissen, dass er sich beim Oberliga-Spiel zwischen den Handballfreunden Illtal und der HG Saarlouis II am Wochenende auf eine enge Manndeckung einstellen könne. Kaum hatte der letzte der rund 500 Besucher am Sonntagabend in der Eppelborner Hellberghalle Platz genommen, hatte Hoffmann bereits einen Wächter an der Backe.

Es sollte ein Weilchen dauern, bis die Gastgeber sich auf die offensive HGS-Deckungsvariante eingestellt hatten: Die ersten drei Angriffe der Illtaler scheiterten alle glanzlos und erst in der sechsten Minuten gelang den Zebras der erste Treffer (1:1). Dann jedoch ging es im Galopp. Die nächsten acht Angriffe schlossen die HFI allesamt mit einem Tor ab, sodass es nach 15 Minuten bereits 8:3 stand. Als Steven Weiler dann in der 16. Minute noch einen Strafwurf von Jens Ehrich samt Nachwurf parierte, war die Linie vorgezeichnet.

"Uns ist es heute prima gelungen, die 1:1-Stärke der Saarlouiser zu unterbinden", kommentierte HFI-Abwehrchef Hendrik Schäfer am Ende. Tatsächlich wirkte Saarlouis angesichts der Illtaler Abwehrstärke beinahe über die gesamte Spielzeit im Angriffsspiel ideen- und ratlos. Die Bemühungen verliefen in steter Regelmäßigkeit nach dem gleichen Muster: Alle Positionen durchspielen, ungefährliches Alibi-Kreuzen viel zu weit vor der Abwehr und ein Verzweiflungsschuss aus zehn bis elf Metern. "Macht das Spiel breit", rief Trainer Mathis nicht nur in der 23. Minute beim Spielstand von 11:4. Zur Halbzeit führten die Zebras bereits deutlich mit 15:6, eingedenk der Tatsache, dass die HGS in der ersten Hälfte knapp ein Drittel der Spielzeit in Unterzahl agieren musste. "Das ist ein wesentlicher Faktor, warum wir heute nicht in Fahrt gekommen sind", so Mathis. HFI-Coach Peter Monz konnte entspannter auf Ursachenforschung gehen: "Die Abwehr hat heute den Unterschied gemacht. Wir waren schneller im Kopf und auf den Beinen". Betreuer Frank Nominé wollte derweil noch deutlicher werden und sprach von einem "schnelleren Handball als alle anderen".

Der Endstand von 29:23 lässt die Deutlichkeit vermissen, die das Auftreten der Gastgeber verdient hätte. Insbesondere am Ende (26:16, 50.Minute) spielte Illtal zu sehr für die Galerie. In den letzten zehn Minuten gelang kein einziges Feldtor mehr, bis Marco Heidemann 30 Sekunden vor Schluss noch den Endstand markierte.

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