Olympische Winterspiele Ihle komplettiert das deutsche Eisschnelllauf-Desaster

Pyeongchang · Nico Ihle winkte im Ziel zweifelnd ab, wenige Minuten später war der Fehlschlag traurige Gewissheit: Auch der letzte Hoffnungsträger hat die Ehre der deutschen Eisschnellläufer bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang nicht retten können. Vier Tage nach dem Rennen über 500 Meter musste sich Deutschlands bester Eissprinter am Freitag über 1000 Meter in 1:08,93 Minuten erneut mit dem enttäuschenden achten Platz begnügen. „So ein Ergebnis darf ich nicht auf mir sitzen lassen. Vielleicht muss ich doch in Peking 2022 noch einmal angreifen“, sagte der 32-Jährige. Zuvor hatte er erklärt, er könne sich die nächsten Winterspiele „höchstens als Trainer an der Bande“ vorstellen.

Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) steht nach dem Debakel von Sotschi 2014 damit vor der nächsten Nullrunde. Ihle war der letzte Medaillenaspirant des einst erfolgreichen Verbandes, der auch wegen der meist schwachen Auftritte seiner Athleten nun mit einer schlechten Verhandlungsbasis in die Gespräche um Fördergelder gehen muss. Die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein besitzt im abschließenden Massenstart am Samstag höchstens Außenseiterchancen. Der Sieg über die lange Sprintdistanz ging in 1:07,95 Minuten an Kjeld Nuis, der den Niederlanden das siebte Eisschnelllauf-Gold bescherte. 500-Meter-Olympiasieger Havard Lorentzen (Norwegen/1:07,99) wurde Zweiter, Kim Tae Yun (Südkorea/1:08,22) Dritter. Joel Dufter (Inzell) als zweiter deutscher Starter (1:09,46) kam nicht über den 14. Platz hinaus.

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